Die Gedenkstätte Lager Sandbostel geht in der Pandemie neue Wege und erweitert ihr digitales Angebot. Demnächst bietet sie eine Online-Tagung über die „Todesmärsche im Elbe-Weser-Dreieck“ an.
Die Tagung findet am Sonnabend, 17. April, von 10 bis 16.30 Uhr statt. Wer an der Videokonferenz teilnehmen möchte, muss sich zuvor anmelden.
„Ursprünglich war die Tagung im vergangenen Jahr anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Stalag XB Sandbostel geplant“, berichtet Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann. Wegen der damals beginnenden Corona-Pandemie hatte sie abgesagt werden müssen. „Leider hat sich ein Jahr später die pandemische Gesamtlage nicht wirklich gebessert, sodass wir auch weiterhin nicht zu einer großen Tagung nach Sandbostel einladen können“, bedauert Ehresmann. Daher bietet die Gedenkstätte die Tagung nun online per Zoom-Konferenz an.
Worum es geht: Kurz vor Kriegsende befanden sich etwa 13000 Männer im Hauptlager sowie über 40000 Männer und Frauen in den Außenlagern des KZ Neuengamme bei Hamburg. Die SS veranlasste aufgrund der näher rückenden Fronten die Räumung des Stammlagers und der Außenlager. Tausende KZ-Häftlinge wurden daraufhin unter katastrophalen Bedingungen in überfüllten Güterwaggons durch Norddeutschland transportiert und auf „Todesmärschen“ zu noch nicht geräumten Lagern getrieben. Wer nicht Schritt halten konnte, wurde erschossen. Die Transporte erreichten schließlich die später als „Auffanglager“ bezeichneten Lager Bergen-Belsen, Wöbbelin und Sandbostel.