Samstag, 20. April 2024

Hitzig, hektisch und hart

Bergen. Puh – das war knapp: Die Handballer des TSV Bremervörde haben einen Ausrutscher gerade noch verhindern können. Der Spitzenreiter der Verbandsliga setzte sich hauchdünn mit 28:27 (10:13) beim Tabellenvorletzten TuS Bergen durch. Den am Ende entscheidenden Treffer erzielte Marvin Mühlmann. Die Bremervörder freuten sich riesig, dass sie die Tabellenführung auf 18:4 Punkte ausbauen konnten. Trainer Adnan Salkic berichtete von einem „sehr hitzigen, hektischen und harten“ Spiel.

Vielleicht war es am Schluss das Glück, dass man als Tabellenführer hat und braucht. Aus Sicht des Trainers war es auf jeden Fall ein Erfolg des Willens. „Und wenn Du so ein Spiel am Ende noch gewinnst, schweißt uns das noch mehr zusammen“. Überhaupt nicht einverstanden war der Coach mit der teilweise „unfairen Gangart“ der Gastgeber. Noch mehr störte ihn aber, dass die Schiedsrichter Friemert und Grosch mehrere heftige Aktionen des Tabellenvorletzten aus seiner Sicht nicht angemessen ahndeten. „Sie haben es in den ersten 20 Minuten versäumt, das Spiel unter Kontrolle zu behalten. Und das hat uns aus dem Konzept gebracht“, meinte Salkic. Insbesondere ein Gesichtstreffer gegen den gerade erst wieder genesenen Marvin Mühlmann brachte Salkic auf die Palme und eine Verwarnung. „Eine klarere Rote Karte gibt es nicht“, kommentierte der Coach diese Szene nach etwa einer Viertelstunde. Statt Platzverweis gab es aber nur eine Zeitstrafe. Youngster Mühlmann lag minutenlang benommen am Boden, klagte über Schwindelgefühle und konnte anschließend nicht mehr mitspielen. Erst kurz vor Schluss hatte sich der Zwei-Meter-Mann wieder halbwegs berappelt. Und am Ende wurde der Rückraumspieler sogar zum Matchwinner. Mühlmann hatte entscheidenden Anteil am Siebenmeterpfiff gegen Lars von Kamp und dem durch Felix Weber verwandelten Strafwurf zum 27:26 (57.), und er besorgte 100 Sekunden vor dem Abpfiff dann selbst mit energischer Aktion das 28:27. Die letzten knapp anderthalb Minuten brachten die TSV-Handballer dann mit großem Einsatz „und auch etwas Glück“ (Salkic) über die Bühne, sodass sie und die mitgereisten Fans den neunten Sieg im elften Spiel ausgiebig feiern konnten. „Ich bin wieder sehr stolz auf die Jungs, auch wenn wir – unabhängig von der harten Spielweise des Gegners – vor allem in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt haben“, sagte der Trainer. Er hatte nach 10:13-Pausenrückstand seine Abwehr auf 5:1 umgestellt. Lars von Kamp machte hier in der Abwehr einen super Job und war darüber hinaus Torschütze vom Dienst. 13 Treffer besorgte allein er. In der zerfahrenen und hektischen Schlussphase gelangen dann Hannes Meinke wichtige Treffer von der Außenposition, unter anderem das 24:24 und 25:25.

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