Freitag, 29. März 2024

Findorff-Haus mit neuer Ausstellung

Auch der Heimatverein Iselersheim möchte nach zweijähriger Corona-Zwangspause wieder durchstarten. Unter anderem wartet im örtlichen Findorff-Haus eine Ausstellung mit süßen Puppen auf die Besucher.

Der Vorsitzende Hermann Röttjer konnte neben vielen Mitgliedern auch Vertreter der Iselersheimer Vereine sowie Ortsbürgermeister Matthias Haak und Ehrenortsvorsteher Ulli Saul begrüßen. Obwohl das Findorff-Haus wegen der Pandemie zwei Jahre geschlossen war und auch sonst keine Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, fiel der Kassenbericht positiv aus. In diesem Zusammenhang erwähnte Röttjer die Corona-Landesbeihilfe und dankte mehreren Geldspendern für die Unterstützung.

Röttjer erinnerte zudem an die Stolperstein-Aktion vom 2. Oktober 2021. Für zwei Opfer des Nationalsozialismus, Annemarie Gerken aus Iselersheim, die 1943 mit nur 24 Jahren ihr Leben im Vernichtungslager Auschwitz verlor, und den Vater des gemeinsamen Kindes, den polnischen Kriegsgefangenen Stefan Szablewski, waren auf dem Fußweg vor dem Findorff-Haus sogenannte „Stolpersteine“ eingesetzt worden.

Es sind die ersten auf dem Gebiet der Stadt Bremervörde, so dass der Initiator, der Künstler Gunter Demnig, diese persönlich einsetzte. Eine polnische Konsulin hielt eine Ansprache, wie auch eine Angehörige der Familie Gerken. Durch das Engagement von Jan Dohrmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstelle Sandbostel, konnte kurz vor der Gedenkveranstaltung Kontakt zur polnischen Familie von Stefan Szablewski hergestellt werden. Besonderer Ehrengast war der aus den USA angereiste Enkel von Annemarie Gerken.

Bei den Wahlen wurden in ihren Ämtern bestätigt: Kassenführer Herbert Schlesselmann, die stellvertretende Schriftführerin Silke Buck und Pressewart Heiko Hannebacher. Neu in den Vorstand aufgenommen wurde Helga Hurlbrink. Aus dem Gremium verabschiedet wurde Heiko Buck. Buck ist stellvertretender Präsident des Schützenvereins und seit der Kommunalwahl Ortsratsmitglied und stellvertretender Ortsbürgermeister. Vor diesem Hintergrund zeigte Hermann Röttjer Verständnis für die Entscheidung. „Heiko war uns ein wertvoller Helfer und stets zur Stelle, wenn tatkräftige Unterstützung nötig war.“ Buck wurde mit einem Präsentkorb verabschiedet.

Vorgestellt wurde das Veranstaltungsprogramm für dieses Jahr. Einen Dorfabend werde es erst 2023 geben, hieß es. Grund: Für dieses Jahr fehle es, auch wegen Corona, an der der nötigen Vorlaufzeit zum Einüben eines Theaterstücks.

Das Findorff-Haus öffnet mit einer neuen Sonderausstellung am Sonntag, 1. Mai. Die Ausstellung ist betitelt mit „Puppenliebe“. Präsentiert wird unter anderem eine Vielzahl unterschiedlicher Puppen, Puppenhäuser und -stuben, Puppenmöbel, Puppenwagen und Kaufmannsläden. Weitere Öffnungssonntage sind der 5. Juni (Pfingstsonntag), 3. Juli, 14. August (Dorffest), 11. September („Tag des offenen Denkmals“) und 2. Oktober. Kaffee und Kuchen werden an diesen Tagen vom Findorff-Haus-Team angeboten. Gruppen sind auf Voranmeldung auch zu anderen Zeiten willkommen.

Während sich die weiblichen Besucher vielleicht lieber die Ausstellung im Findorff-Haus anschauen, bevorzugen viele Männer womöglich den alten Deutz-Motor in der benachbarten Remise. Der riesige Motor von 1932 wurde in vielen Arbeitsstunden von Werner Hasselmann mit Unterstützung von Herbert Haase und weiteren Helfern aufgebaut und wird an den Öffnungstagen im Betrieb vorgeführt.

Ein weiterer Höhepunkt soll am Sonntag, 14. August, das Dorffest mit Oldtimertreffen auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule sein. Es war 2021 wegen Corona verschoben worden und soll den Besuchern wieder ein buntes Unterhaltungsprogramm bieten. Röttjer wies auch auf das in der ehemaligen Grundschule eingerichtete „Ortsarchiv“ hin. Mit Fördergeld der Volksbank wurden dafür Regale angeschafft. Ein Teil des über einen Zeitraum von 40 Jahren vom Vorsitzenden zusammengetragenen Materials über die Ortschaft und deren Einwohner wird dort für die Nachwelt aufbewahrt. Zudem steht eine Bibliothek unter anderem mit vielen Ortschroniken aus der Region zur Verfügung. Herbert Schlesselmann und Heiko Hannebacher haben Interesse angemeldet und wollen Röttjer bei der Archivarbeit unterstützen.

Zum Abschluss berichtete Ortsbürgermeister Matthias Haak über das Dorfentwicklungsprogramm MOHNI, Straßeninstandsetzungsarbeiten und die geplante Flächen-Solaranlage. (bz)

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