Dienstag, 23. April 2024

Über 100 Teilnehmer bei erstem Motorrad-Gottesdienst

Premiere gelungen. Beim ersten Motorradgottesdienst in der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Liborius in Bremervörde und in der Stadtgeschichte überhaupt, hat alles gepasst: Wetter, Organisation und Teilnehmerzahl eine glatte Eins. Das Organisationsteam um Pastor Gerhard Schäfer darf mehr als zufrieden sein.

An die 100 Biker waren der Einladung zur Premierenveranstaltung gefolgt und mit ihren Maschinen in die Ostestadt gekommen: Auch aus den Nachbarkreisen, sogar aus Pinneberg und Oldenburg waren Gäste angereist, die meisten Männer im Alter um die 40 aufwärts. Viele von ihnen hatten am Vormittag schon am Motorrad-Gottesdienst in Bremerhaven teilgenommen.

Geparkt wurde auf dem Bremervörder Rathausmarkt, dort fand nach Ankunft auch der erste Klönschnack statt. Der Gottesdienst begann um 15 Uhr in der Liborius-Kirche. Die Band „Water & Wine“ trug mit moderner Kirchenmusik maßgeblich zur guten und gelösten Stimmung bei.

Die Idee zu dem „MoGo“ hatte die bike-begeisterte Kirchenvorsteherin Martina Schröder. Als Sankt Liborius mit Gerhard Schäfer einen motorradfahrenden Pastor bekam, sahen sie und Diakon Henning Bütepage, ebenfalls leidenschaftlicher Krad-Fahrer, die Zeit für ein neues Veranstaltungsformat gekommen. Corona hat die Umsetzung ausgebremst, nun war es soweit. Über die sozialen Medien war die Einladung breit gestreut worden.

Schäfer zeigte sich erfreut, „dass so viele gekommen sind“. In dem einstündigen Gottesdienst bat der Theologe um Gottes schützende Hand, er möge, „uns vor Unfall und Gefahr behüten und vor Leichtsinn und Übermut bewahren“. „Lenke uns Herr, dass wir leben.“

Schäfers Predigt rankte sich um den Ohrwurm „You‘ve got a friend“ aus dem Jahr 1971 von James Taylor und Carole King. Freundschaft sei etwas anderes als Ehe, Familie oder Partnerschaft. Gerade jüngere Menschen schätzten sie sehr und sehnten sich nach ihr – und das in einer Zeit, „wo wir so viele haben können, bei Facebook und Insta“, sagte der Pastor. Aber Follower und Freunde zu haben, sei nicht dasselbe. Ein Freund sei verlässlich, „jemand, bei dem ich sein kann wie ich bin, dem ich meine Zweifel und Ängste sagen kann“, sagte Schäfer. „Worum es uns heute geht, ist, dass du Gott als Freund ansiehst. Du bist nicht allein, da ist einer bei dir, auf deiner Tour durchs Leben.“

Bevor rund 85 der insgesamt 125 Gottesdienstbesucher zur gemeinsamen Ausfahrt mit Abschluss auf dem Motocross-Gelände in Langeln aufbrachen, wurden für verstorbene und verunfallte Motorradfahrer Lichter entzündet und auf ein Kreuz vor dem Altar gestellt. Zahlreiche Gottesdienstbesucher beteiligten sich in Gedenken an Freunde und einstige Weggefährten. Mit Gottes Segen und polizeilichem Geleit brauste der Tross – Schäfer an der Spitze – kurz darauf zur Stadt hinaus.

Das Orga-Team zeigte sich begeistert. „Es war ein toller Auftakt. Mit so viel Resonanz hatten wir nicht gerechnet. Das ein oder andere werden wir noch verbessern müssen – aber in jedem Fall wünschen wir uns für 2024 eine Wiederholung“, sagte Schäfer.

Die Veranstalter loben die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt der Stadt sowie Bürgermeister Hannebacher. „Alle Beteiligten haben sich sofort offen und kooperationsbereit gezeigt. Und von den Teilnehmern haben wir Sätze gehört wie: ,Ich habe schon an vielen Motorradgottesdiensten teilgenommen, aber der in Bremervörde war bislang der beste!‘ – Das freut uns und spornt uns an“, so Schäfer.

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