Von Karsten Wisser (Stader Tageblatt)
Die Zahl der Angriffe auf Nutztiere durch den Wolf eskaliert weiter. In Wiepenkathen ist jetzt eine Rinderherde attackiert worden. Ein Spaziergänger fand ein getötetes Rind am Dienstagmorgen auf einer Weide nahe der B74 – sehr wahrscheinlich getötet von einem Wolf.
Es gibt aktuell eine ganze Serie von Angriffen. Bei vier Attacken in gut drei Wochen in der Region wurden über 100 Schafe getötet oder verletzt. Erst kürzlich waren 55 Schafe bei Gräpel getötet oder verletzt worden (wir berichteten). Der Angriff auf eine Rinderherde ist allerdings im Landkreis Stade eine Premiere.
Spaziergänger Peter Bösch hatte ein totes Tier am Dienstagmorgen um kurz vor 7 Uhr gefunden. Er war gerade mit seinem Hund unterwegs. Peter Bösch informierte den dortigen Jagdpächter und Wiepenkathener Bürgermeister Horst Deede, der seinerseits den betroffenen Landwirt Jan Heinz alarmierte.
Auf der Weide standen zehn Rinder im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren. Der Landwirt fand bei der anschließenden Kontrolle ein weiteres schwer verletztes Tier, das eingeschläfert werden musste. Das tote Tier ist mit einem charakteristischen Kehlbiss getötet und zu gut einem Viertel aufgefressen worden.
Landrat Kai Seefried (CDU) hat sich in die Debatte eingeschaltet und erhofft sich auch einen Besuch von Meyer. „Die aktuelle Entwicklung bereitet nicht nur mir Sorgen, sondern sorgt für eine erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung und vor allem natürlich auch bei den Weide- und Nutztierhaltern“, heißt es in einem am Dienstag an den Minister versandten Schreiben.