Bremerhaven

Ex-Arbeitgeberpräsident: „Müssen Unabhängigkeit der Presse hochhalten“

Am Wochenende wird der Tag der Pressefreiheit gefeiert. Der Bremerhavener Ingo Kramer ist früherer Arbeitgeberpräsident. Im Interview erklärt der 72-Jährige, welchen Wert wir der Pressefreiheit beimessen sollten, warum Freiheit mit Verantwortung einhergehen muss und warum reißerische Überschriften gefährlich sein können.

Ingo Kramer

Der ehemalige Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer im Interview zum Tag der Pressefreiheit. Foto: Masorat Foto: Masorat

Herr Kramer, am kommenden Sonnabend feiern wir den Tag der Pressefreiheit. Was bedeutet Ihnen die Pressefreiheit? Die Freiheit der Presse und die Freiheit der Justiz sind für mich Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft, die wir in ihrer Unabhängigkeit hochhalten müssen. Zur Freiheit der Presse gehört für mich auch eine Vielfalt der Meinungen. Wir haben den Ruf, ein Rechtsstaat mit freien Medien zu sein. Das ist ein Wert an sich. Anderswo in der Welt ist die Situation oft eine andere. Mir gefällt auch nicht jeder Zeitungsartikel. Mir gefällt nicht jedes Gerichtsurteil. Trotzdem würde ich nie auf den Gedanken kommen, dann den Journalisten oder Richter auszutauschen. Die größte Gefahr in den USA ist derzeit nicht, dass sich dort jemand mit Zöllen vertut. Die größte Gefahr ist, an der Freiheit der Medien und Universitäten, an der Unabhängigkeit der Justiz oder Notenbank herumzuschrauben. Vertrauen ist das größte Kapital und wenn das dadurch verloren geht, lässt es sich kaum so schnell wieder herstellen. Autokraten weltweit ist Vertrauen vollkommen egal, sie gehen davon aus, dass nur sie wissen, wie etwas richtig läuft. Das ist immer der größte Fehler.

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