Zeven

Heuschrecken in der Pflege: Risiko für Seniorenheime?

Achtung Heuschrecken: Sind private Investoren die Richtigen, um Pflegeheime aus finanzieller Schieflage zu retten?

Gefaltete, faltige Hände und eine Hand, die in einem Becher rührt.

Moin Foto: dpa

„Alt sein ist nichts für Feiglinge“ meinte vor einigen Jahren der deutsche Schauspieler und Moderator Joachim Fuchsberger. Und je intensiver ich mich mit dem Thema familienbedingt beschäftige, desto mehr muss ich ihm recht geben. Der Traum der meisten Senioren ist es, ihr Leben friedlich in ihrem eigenen Zuhause zu beenden. Die Realität sieht aber häufig anders aus. Knapp 5,7 Millionen Menschen waren laut Statistik im Jahre 2023 pflegebedürftig, Tendenz steigend. Im selben Jahr gibt es in Deutschland 16.115 Pflegeheime und 15.376 ambulante Pflegedienste. Das ist eine Steigerung in den letzten zwanzig Jahren um 60, beziehungsweise 50 Prozent. Ein Pflegeheim kostet. Im Landkreis Rotenburg sind das bei entsprechendem Pflegegrad um die 3.000 Euro. Trotzdem gehen viele Einrichtungen pleite, weil ihnen das Personal fehlt, die Kosten zu hoch sind. Und hier kommen die privaten Investoren ins Spiel. Private Equity wirbt mit super Renditen. Kapitalgeber kaufen die kleinen Unternehmen, verschmelzen sie mit anderen Unternehmen. Und die haben dann genug Personal? Nach fünf bis acht Jahren werden die Einrichtungen mit hoher Rendite wieder verkauft. Private Equity-Gesellschaften bekamen vor einigen Jahren mal den Namen „Heuschrecken“ – Über Unternehmen herfallen, abgrasen und weiterziehen. Ob das wirklich eine dauerhafte Lösung ist, um das Problem unserer immer älter werdenden Gesellschaft in den Griff zu bekommen, wage ich zu bezweifeln.

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