Das nahende Saisonende oder gar der letzte Spieltag bietet in allen Altersklassen und auf allen Ebenen so einige Dramen. Vor dem Bundesliga-Finale war in Bremen von Aussichten auf den europäischen Wettbewerb die Rede. Ich habe mit dem Kopf geschüttelt, aber tatsächlich hätte der 4:1-Sieg gegen Bochum die Werderaner auf den achten Platz führen können, der - beim erwarteten Pokalsieg von Leverkusen - die Qualifikation für die European Confernece League bedeutet. Aber Aufsteiger Heidenheim hat ebenfalls 4:1 gewonnen, ist mit Werder punktgleich und hat eine um einen Treffer bessere Tordifferenz. Puh. Aber knapp daneben ist eben auch vorbei.
In der Hansestadt am anderen großen Fluß, etwas weiter nördlich, herrscht derweil noch mehr Katzenjammer. Der kleine Stadtteilverein St. Pauli hat mal wieder den Sprung in die Bundesliga geschafft - und trifft dort erstmals in der Geschichte nicht auf den HSV. Der kickt weiter in der Zweiten Liga gegen meine Hertha, ist dort jetzt sogar von den aktuellen Clubs derjenige mit der längsten ununterbrochenen Zugehörigkeit. Also der Zweitliga-Dino. Man munkelt, es wird bald wieder eine neue Uhr im Stadion installiert.
Über meine Herthaner und ihren glorreichen Sasionabschluss in Osnabrück will ich mich nicht auslassen. Spannender war es bei der U19. Am Donnerstag gab es im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft nach 2:1-Führung ein 2:2 in Dortmund. Im Jahn-Sportpark waren gestern über 4500 Zuschauer - für ein A-Juniorenspiel mehr als bemerkenswert. Bei 1:3 wähnte ich meine jungen Herthaner mausetot, aber mit ener tollen Leistung kamen sie zurück und glichen zum 3:3 aus. Also Elfmeterschießen. Ein einziger Fehlschuss der Blau-Weißen besiegelte das Aus. Zuvor hatte ich ein tolles Spiel gesehen, das sehenswerter war als der Grottenkick der Profis einen Tag zuvor. Also, öfter Junioren-Spiele gucken. Es lohnt sich.