Demnach sei die Aussage, dass die französische Fischerei nicht nach MSC-Regeln gearbeitet hat und deshalb nun für die Suspendierung aller Fischereien (inklusive Kutterfisch) verantwortlich ist, nicht richtig.
Gutachterentscheidungen im Fokus
„Alle suspendierten Fischereien, inklusive der französischen und der deutschen, befischen ein und denselben Bestand. Der Zustand dieses Bestands wurde von dem unabhängigen Gutachterbüro, das für die französische Fischerei (und für einige der anderen Fischereien) zuständig war, kritischer bewertet als von dem Gutachterbüro, das für die deutsche Fischerei zuständig war“, führt sie aus. Und das, obwohl es um ein- und denselben Bestand geht, wie Harmsen ausführt. „Dass unterschiedliche Wissenschaftler eine Situation unterschiedlich einschätzen, kann vorkommen. Wenn dies der Fall ist, dann gilt – so schreiben es die MSC-Regularien vor – aus Vorsichtsgründen immer das Votum desjenigen, der die Situation kritischer einschätzt.“
“Votum des französischen Gutachters für alle Fischereien“
In diesem Fall seien dies also die Gutachter der französischen Fischerei. Da alle Fischereien denselben Bestand befischen, gelte das Votum des französischen Gutachters dann für alle Fischereien. Diese Regel solle sicherstellen, dass im Zweifelsfall immer die für den Fischbestand oder das Ökosystem „Meer“ sicherste Entscheidung getroffen wird. (pat)