Die Situation ist dramatisch: Seit Anfang April hat Bremerhaven keine kinder- und jugendpsychiatrische Praxis mehr. Kinder sind akut unterversorgt. KV und Krankenkassen bemühen sich mit einem bundesweit einzigartigen Förderpaket um Fachpersonal.
Das MVZ für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Debstedt schließt. Dessen Leiterin, Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Johanna Katharina Reichel, praktiziert künftig in Nordholz neben der Praxis „Kinderarzt Cuxland“. Sie wird dringend gebraucht.
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik (KJP) im Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg hat den vom Land Niedersachsen und vom Kinderschutzbund Niedersachsen ausgelobten Kinder-haben-Rechte-Preis erhalten.
Der ehemalige Chefarzt Dr. Gunnar Wagner sieht Bremerhaven im Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie im Vergleich zu Bremen völlig unterversorgt und benachteiligt. Die Lage werde sich noch verschärfen.
Das medizinische Versorgungszentrum in Debstedt hat seit 2018 junge Patienten sowohl aus Bremerhaven als auch dem Landkreis Cuxhaven behandelt. Doch der Wichernstift als Träger zieht nun die Reißleine. Was zur Schließung des Standorts führt.
Die einzige Kinder- und Jugendpsychiatrie-Praxis in Bremerhaven schließt Ende März. Die Politik begleitet das mit Sorge. Insbesondere nach der Corona-Zeit sind immer mehr Kinder seelisch krank, eine Lücke bei der Versorgung müsse vermieden werden.