Robert Habeck warb während des Bundestagswahlkampfs für Zuversicht. Friedrich Merz möchte einen Mentalitätswechsel im Land erreichen. Dass es vielen Bürgern an Zuversicht mangelt und sich zunehmend Frustration breitmacht, darf denjenigen in die Schuhe geschoben werden, die uns regieren.
Belege dafür finden sich zuhauf. Nahezu täglich gelangen frische Studien an die Öffentlichkeit, in denen Experten darlegen, wo den Bürger der Schuh drückt. In Umfragen benennen Teilnehmer, was ihnen Anlass für Kritik ist. Unterm Strich steht die Erkenntnis: Der Staat erfüllt seine Funktion nicht.
In Reaktion darauf stecken einige den Kopf in den Sand, andere zahlen es „denen da oben“ in der Wahlkabine heim, wieder andere stellen das Ich in den Mittelpunkt und leben nach der Devise, nach mir die Sintflut. Hinweise darauf, dass deren Zahl steigt, liefert die aktuelle Studie des Umweltbundesamtes zum Umweltbewusstsein der Deutschen. Demnach verliert das Ziel, die globale Erderwärmung zu begrenzen, an Bedeutung. Ursache dessen ist die verbreitete Annahme, dass der Kampf eh verloren scheint.
Beispiele für diese Mir-doch-egal-Haltung sind mir dieser Tage in der Hauptstadt der Bajuwaren ins Auge gefallen. In den bürgerlichen Wohngebieten im Osten der Metropole standen vor fast jeder noch so schmalen Scheibe Haus zwei kriegstauglich anmutende Karossen. Nahezu ausnahmslos SUV, die vor der Tür oder am Straßenrand stehen, weil sie nicht in die Garage passen. Stadtautos eben. Übrigens: Über Ladekabel bin ich nicht gestolpert.