Eine große Wand ist beklebt mit orangefarbenen und gelben Klebezetteln, vollgeschrieben mit Wünschen und Gedanken der Besucher zu Einsatzmöglichkeiten von KI. Sie befindet sich im Bremer Universum am Ende der aktuellen Sonderausstellung „KI, was geht?“. Ein Besuch dieser ist unterhaltsam und auch informativ. Der Audioguide an vielen Stationen - selbstredend KI generiert und das mit - natürlich vorgespielter - Selbstironie: Die KI-Stimme Luisa trägt die zwei bekannten Sätze deutscher Grammatik vor, die verdeutlichen, wie ein Komma die Bedeutung eines Satzes verändert und stellt auch fest, dass sie darin nicht besonders gut ist: „Komm, wir essen, Opa“ und „Komm, wir essen Opa.“
In einem weiteren Beispiel erfährt der Besucher von der KI, dass diese bereits 2015 mit Hilfe der Analyse von beliebten Kochrezepten ein neues Kochbuch geschrieben hat, mit vollkommen neu arrangierten Zutaten wie Tiramisu mit Gorgonzola. Nach dem kleinen Kommentar, der Mensch sei in der Speisenwahl nicht besonders einfallsreich, hätten sich Testverkostungen mit den KI-Rezepten großer Beliebtheit erfreut.
Am Ausgang der Ausstellung also die eingangs erwähnte Wand. Auch diese zeigt: Besonders einfallsreich scheint unsere Spezies fürwahr nicht zu sein. Die Wünsche reichen von „Demokratie stärken“ über gewünschte Erledigung der Hausarbeit, bis zum schlichten „All das machen, was ich ihr sage“ und „die Arbeit der Menschen erledigen“.
Nun, ich weiß nicht, wie es ihnen geht, liebe Leser: Aber mir soll sie nicht alle Arbeit abnehmen. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, sie soll auch nicht jegliche unliebsame Tätigkeit für mich übernehmen. Denn dann verlasse ich mich eines Tages, nach meinem Geschmack, zu sehr auf sie, und verlerne es, die Dinge selbst zumindest mit zufriedenstellendem Ergebnis zu erledigen.