Es war 16.45 Uhr, mehr als eine Stunde also vor den ersten Prognosen der Bundestagswahl, da öffnete sich die Tür von Lars Klingbeils Büro. Heraus kam Bundeskanzler Olaf Scholz, mit der stoischen Miene, die man von ihm gewohnt ist, und einem kurzen, aber höflichen „Hallo“. Drei Männer in schwarzen Anzügen sprangen synchron von den roten Sesseln im Flur des fünften Stocks im Willy-Brandt-Haus auf. Sie begleiteten Scholz vorbei an Schwarz-Weiß-Fotos mit Willy Brandt und einem wandhohen Gemälde von Neo Rauch in den Flügel, wo das Büro des Kanzlers liegt. Klingbeil, der SPD-Chef, war in seinem Büro verblieben, saß nicht am Schreibtisch, sondern auf einem Ledersessel in einer Sitzecke mit Blick durch die Fensterfront über Berliner Hochhäuser. Auf dem Holztisch ein Strauß bunter Blumen, ein Geschenk der Partei zu Klingbeils Geburtstag.
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