31:20 stand gestern nach den ersten 60 Minuten der neuen Spielzeit auf der Anzeigetafel in der Horneburger Sporthalle. Dort wurden die Gäste vom gastgebenden Aufsteiger regelrecht abgekocht. Es war ein Sonntagnachmittag zum Vergessen. Jedenfalls aus Bremervörder Sicht. Es lief vor allem offensiv bei den Grün-Roten kaum etwas zusammen. Dass nicht nur TSV-Trainer Adnan Salkic im Vorfeld von einer gelungenen Vorbereitung gesprochen und viel Zuversicht ausgestrahlt hatte, spielte am Sonntagabend keine Rolle mehr. Der VfL Horneburg dominierte die Partie und war der verdiente Sieger. Zum „Star“ wurde dabei VfL-Keeper Luis Prochaska. Der junge Schlussmann parierte reihenweise Würfe der Gäste, wurde allerdings auch phasenweise regelrecht „von uns warm geworfen“, so Trainer Adnan Salkic. „Wir haben nach 2:0-Führung ab der 5. Minute alles vermissen lassen, was Handball ausmacht. Das war wirklich bitter, denn wir hatten uns natürlich viel mehr vorgenommen. Wir hatten aber keine Antwort auf das Horneburger Spiel“, nahm der Coach kein Blatt vor den Mund.
Linus Otaka verstärkt TSV Bremervörde
abei hatten die Gäste vor dem Anpfiff noch eine überraschende Personalie im Köcher. Mit Linus Otaka präsentierte der TSV Bremervörde eine kurzfristige Neuverpflichtung. Der 18-Jährige verbrachten die vergangenen Jahre in der „Reckenschmiede“ des Bundesligisten Hannover-Burgdorf und schloss sich jetzt kurzfristig seinem Jugendverein an. Der junge Rückraumspieler konnte beim Debüt sein Können und die gute Handballausbildung aufblitzen lassen, wenngleich er nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung gleich eine Zeitstrafe kassierte. An der klaren Pleite änderten allerdings seine vier Treffer nichts. Als Otaka aufs Feld kam, lag seine Mannschaft nach solidem Start bereits mit 4:10 (19.) hinten. Während die TSVer reihenweise versemmelten, war beim VfL Horneburg fast jedem Wurf ein Treffer; wenngleich Keeper Jona Paulsen, nach langer Verletzungspause erstmals wieder im Kasten, keineswegs enttäuschte und noch zu den besseren Spielern gehörte.
Die Hoffnung, dass die Partie noch einmal kippen könnte, währte nach der Pause nur kurz. Der TSV Bremervörde verkürzte nach 13:8-Halbzeitstand auf 13:10, geriet danach aber schnell wieder deutlich in Rückstand, so dass die Messe spätestens beim Stand von 18:12 gelesen war. Eine zusätzliche Schrecksekunde für die Gäste dann in der 48. Minute, als TSV-Routinier Felix Weber von Henrik Grünheid bei einer Abwehraktion heftig im Gesicht getroffen und benommen vom Feld musste. Vorsorglich ging es gestern Abend noch ins Krankenhaus. „Ich hoffe, dass es keine Gehirnerschütterung ist“, meinte Trainer Adnan Salkic auch mit Blick aufs kommende Wochenende und das Heimspiel am Samstag um 18 Uhr gegen den TV Dinklage.
Tore TSV Bremervörde: Lars von Kamp (7/1), Benjamin Cordes (1), Erik Habermann (2/2), Linus Otaka (4), Hannes Meinke (2), Felix Weber (3), David Meinke (1). (mib)

TSV-Spieler Felix Weber musste wegen einer Gesichtsverletzung vom Feld. Foto: Brinkmann