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Handballer starten: „Alle sind heiß, alle sind fit!“

Jetzt geht’s auch für die Aushängeschilder des TSV Bremervörde wieder um Punkte. Nach intensiver Vorbereitung stehen die ersten Pflichtspiele an. Das Frauen-Verbandsligateam trifft am Samstag auf Werder II, die Männer reisen Sonntag nach Horneburg.

Auf ihn dürfen sich die Fans freuen: Lars von Kamp ist nach seinem Gastspiel in Emsdetten wieder beim TSV Bremervörde.

Auf ihn dürfen sich die Fans freuen: Lars von Kamp ist nach seinem Gastspiel in Emsdetten wieder beim TSV Bremervörde. Foto: Brinkmann

Bereits am vergangenen Wochenende standen für einige Handballmannschaften die ersten Pflichtspiele auf dem Programm. Jetzt folgen die beiden Topteams im Erwachsenenbereich. Die Trainer hoffen natürlich auf einen erfolgreichen Start in die Saison 2025/26, in der es für Spieler, Spielerinnen und Fans einige Neuerungen gibt.

Unter anderem wird in Bremervörde nach mehreren Jahren wieder mit „Backe“ gespielt, dem klebrigen Harz, das Handballherzen höherschlagen lässt. Auch die Gegner der Bremervörder Herren-Oberligahandballer dürfte diese Nachricht freuen, denn der TSV war der einzige Verein, bei dem bisher darauf verzichtet werden musste. „Wir haben es uns so gewünscht, freuen uns sehr; auch wenn es eine zeitliche und finanzielle Mehrbelastung ist“, erklärt Trainer Adnan Salkic. Für die Hallenreinigung nach Training und Spiel sind die Teams verantwortlich.

Auftakt Sonntag bei Aufsteiger Horneburg

Die Oberliga-Mannschaft steigt allerdings mit einem Auswärtsspiel in die Saison ein. Für zwei ganz junge Spieler im Team ist die Partie bei Aufsteiger VfL Horneburg (Sonntag, 16.30 Uhr) so etwas wie ein Heimspiel. Erik Habermann und Benjamin Cordes haben bis zum Sommer für das A-Jugend-Bundesligateam des VfL Horneburg gespielt, ehe sie sich vor wenigen Wochen dem TSV Bremervörde anschlossen; sehr zur Freude der hiesigen Verantwortlichen. „Zwei hoch motivierte Jungs aus Geestland, die die Qualität haben, um uns weiterzuhelfen. Sie haben sich bei uns schon voll integriert“, sagt Salkic. Ebenfalls neu dabei ist Colin Dobrick. Der junge Kreisläufer aus Bremervörde spielt aktuell zwar für den A-Jugend-Oberligisten Habenhausen, wird übers Zweitspielrecht aber auch für den TSV auflaufen und ist eine Alternative für „unseren Allrounder“ (Salkic) Hannes Meinke.

Keine Zeit der Integration benötigte einer, der nach seinem Gastspiel beim Drittligisten TV Emsdetten jetzt wieder für Grün-Rot aufläuft: Lars von Kamp. „Maschine ist natürlich ein ganz, ganz wichtiger Baustein in unserem Spiel; ganz besonders hinten, wo er jetzt die Rolle von Jan-Ole Thode übernommen hat. Aber natürlich auch vorn mit seinen Toren“, betont der Coach die Rolle des erfahrenen Goalgetters.

Mit Jona Paulsen kehrt ein weiterer Spieler zurück, den der TSV in der schwierigen zweiten Saisonhälfte vermisst hat. Der lange verletzte Keeper ist bereits Sonntag in Horneburg wieder im Kader. „Alle sind fit, alle sind heiß und freuen sich, dass es endlich losgeht“, betont Salkic, der sich freut, dass es mit Teammanager Raphael Zander weitere organisatorische Unterstützung gibt.

„Wir haben deutlich mehr Breite im Kader“

Sportlich sehen sich die Bremervörder besser aufgestellt als in der Vorsaison. „Wir haben deutlich mehr Breite im Kader. Das macht sich auch im Training qualitativ klar bemerkbar. Mein Wunsch wäre, dass sich die Mannschaft über Wochen und Monate nicht mehr von allein aufstellt“, sagt Adnan Salkic. Ein einstelliger Tabellenplatz sei das Minimalziel. Topfavorit ist aus seiner Sicht der TV Neerstedt. Aber auch Fredenbeck II oder Regionalligaabsteiger Schiffdorf „darf man nicht unterschätzen“, meint der Coach, der sich die baldige Rückkehr des TuS Rotenburg in die Oberliga Nord wünscht. Der Landkreis-Rivale wurde vom Handballverband ziemlich überraschend der Süd-Liga zugeordnet und reist nun nach Hannover, Duderstadt oder Barsinghausen.

Frauen treffen auf Werder Bremen II

Auch das 1. Damenteam des TSV Bremervörde fiebert dem Saisonstart (Samstag 15.30 Uhr, Vorspiel weibl. B-Jugend, 13.30 Uhr) entgegen. Zum Auftakt wartet mit Werder Bremen II gleich ein echter Brocken: Der Oberliga-Absteiger gastiert an der Oste. „Ein Duell, das sofort Spannung verspricht“, sagt Trainer Thilo von Kamp. Für die Bremervörderinnen ist es ein Heimspiel mit besonderem Flair. Wegen des erwähnten Harzes. „Backe auf den Fingern, endlich mehr Grip am Ball – ein Detail, das für viele Spielerinnen fast wie ein Neustart wirkt und zusätzliche Motivation freisetzt“, betont der Coach.

Sportlich gab es im Sommer einen Umbruch. Einige Abgänge haben den Kader schrumpfen lassen. Die Veränderung nehmen die TSV-Damen als Herausforderung an. Der Verein setzt weiter auf den „Bremervörder Weg“: engerer Schulterschluss mit der 2. Damenmannschaft und Integration junger Talente aus der A-Jugend. Eine Mischung aus erfahrenen Kräften und hungrigen Nachwuchsspielerinnen.

Die Vorbereitung über zweieinhalb Monate habe gezeigt, dass das Team bereit sei. Auf dem Parkett überzeugten die Damen in Testspielen, daneben wurde der Teamgeist gestärkt: beim Tennis, auf Wasserskiern, beim Paintball oder beim Beachhandball. „Wir sind noch enger zusammengerückt – und genau das ist unsere Stärke“, hört man aus der Mannschaft.

Von Kamp: „Wir wollen mutig auftreten“

Trainer Thilo von Kamp blickt mit Zuversicht auf die neue Saison: „Natürlich haben wir einen kleineren Kader als letzte Saison, aber das gibt uns die Chance, neue Gesichter einzubinden und Verantwortung zu verteilen. Wir wollen mutig auftreten, uns in der Liga behaupten und gleichzeitig unseren Weg mit eigener Nachwuchsarbeit konsequent fortsetzen. Die Mädels sind heiß auf Handball! Und die Halle Tetjus-Tügel-Straße soll wieder zur Festung werden.“ Der Auftakt gegen Werder Bremen II könnte bereits zeigen, wohin die Reise in diesem Jahr geht. (mib)

Torfrau Sabrina Thomann ist nach wie der große Rückhalt.

Torfrau Sabrina Thomann ist nach wie der große Rückhalt. Foto: Brinkmann

Michael Brinkmann
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