Die FSV Hesedorf/Nartum kommt als Tabellendritter der Kreisliga Rotenburg aus der Winterpause – eine starke Platzierung, doch Trainer Niklas Niestädt ist nicht vollends zufrieden. „Wenn ich überlege, was wir alles liegen gelassen haben, wäre da deutlich mehr drin gewesen“, bilanziert er kritisch.
Trotz mangelnder Erfahrung sieht Niestädt die positive Entwicklung
Trotzdem erkennt er die Entwicklung seiner jungen Mannschaft an. Nach der Rückrunde der vergangenen Saison, in der einige erfahrene Spieler den Verein verließen, habe das Team einen großen Schritt nach vorn gemacht. Allerdings sei dem Team stellenweise die mangelnde Erfahrung anzumerken.
„Wir sind natürlich maximal jung. Wenn dann noch mit Jan Patrick Müller und Kevin Romer die beiden einzigen Spieler im Kader, die älter als 25 sind, aufgrund von Verletzungen nicht so performen, wie sie es über Jahre gezeigt haben, dann macht sich das bemerkbar“, so Niestädt zur ZEVENER ZEITUNG.
Verletzungspech hat dem Team in der Hinrunde zu schaffen gemacht
Auch Hesedorf/Nartum blieb nicht vom Verletzungspech verschont. Jens van Santen und Phil Dohrmann fielen häufig aus, zudem stand Erik Meyer aufgrund seines Studiums nicht immer zur Verfügung. „Aber das hat das Team gut kompensiert“, betont Niestädt.
Besonders erfreulich sei die Entwicklung der 18-Jährigen, die ihre erste Saison im Herrenbereich absolvieren. Elias Lagili, Jakob Vogel und Julian Stargardt sind mittlerweile feste Größen im Team und haben sich überraschend schnell an das Niveau der Kreisliga angepasst. „Man konnte nicht damit rechnen, dass die Jungs so durch die Decke gehen.“
In der Rückrunde will Niklas Niestädt weniger Punkte liegen lassen
Für die Rückrunde ist das Ziel klar: Die FSV will weniger Punkte liegen lassen. „Wir haben in der Hinrunde manche Spiele zum Ende hin nicht so clever gestaltet. Wir müssen die Spiele manchmal nach hinten raus dreckig gewinnen – ob man das in dem Moment dann verdient hat oder nicht, ist dann auch egal“, so Niestädt.
Zwei Abgänge wird die FSV im Winter verkraften müssen: Lasse Grubert wechselt zum TuS Elsdorf, Thore Littwitz zieht es zum Bezirksligisten Heeslingen II. „Man merkt im Training schon, dass wir jetzt zwei weniger sind“, sagt der Coach. Dennoch ist das Ziel für die Rückrunde ambitioniert: Ein Platz unter den ersten drei soll verteidigt werden.
Mit Ehrgeiz und Disziplin kann die FSV in der Kreisliga oben mitspielen
„Wenn wir den nötigen Ehrgeiz und die nötige Disziplin an den Tag legen, dann ist das auch machbar“, zeigt sich Niestädt optimistisch. Und vielleicht ist sogar noch mehr möglich. „Wenn du so viel Talent in einer Mannschaft hast, dann muss es über kurz oder lang das Ziel sein, hochzugehen. Denn nur so kann man die Spieler halten und eventuell auch neue Spieler von außen dazubekommen.“
Ein wichtiges Erfolgserlebnis gab es bereits in der Hallensaison: Die Mannschaft gewann die Kreismeisterschaften und sammelte dadurch weiteres Selbstvertrauen. „Ich hoffe, dass die Jungs diesen Schwung mitnehmen“, sagt Niestädt.
Testspiele werden vor allem gegen starke Gegner ausgetragen
In der Winterpause setzt der Trainer auf eine anspruchsvolle Vorbereitung. Fast ausschließlich sind Testspiele gegen gleichwertige oder höherklassige Gegner angesagt. „Im letzten Winter haben wir eher gegen unterklassige Teams gespielt – diesmal wollen wir uns anders vorbereiten“, erklärt Niestädt.
Die Rückrunde verspricht Spannung: Wer am Ende aufsteigt, ist in dieser ausgeglichenen Saison kaum vorherzusagen. „Man kann nie sagen, wer von oben runterkommt oder wer sich von unten verstärkt. In dieser Saison ist es so, dass man nicht sagen kann, wer am Ende hochgeht“, meint Niestädt. Fest steht: Die FSV Hesedorf/Nartum hat das Potenzial für den Aufstieg – nun muss sie beweisen, dass sie es auch umsetzen kann.

Nachwuchsspieler Elias Lagili hat in der Hinrunde mehrfach gezeigt, dass er eine echte Verstärkung für die Mannschaft von Trainer Niklas Niestädt ist. Foto: Clemens Budde