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Eine Demo zum Muttertag: Erster Schritt für mehr Gerechtigkeit

Am Sonntag war Muttertag. Das ändert aber nichts daran, dass Mütter gesellschaftlich benachteiligt werden, sagt NZ-Reporterin Tobia Fischer. Endlich gingen einige von ihnen für ihre Rechte auf die Straße.

Auf der linken Seite ist eine Demonstration zu sehen. Frauen halten ein Banner, rechts das Porträt einer Frau.

Es wurde höchste Zeit: Einen Tag vor Muttertag demonstrierten Mütter in Berlin. Foto: dpa/Hartmann

Als ich vor knapp 24 Jahren Mutter wurde, konnte ich es nicht fassen: Jahrelang wunderte ich mich, dass nicht täglich 100.000 Mütter protestierend durch Berlin marschierten. Ich vermutete, sie waren zu erschöpft. Denn fürs Muttersein gilt: Das Kind ist das Geniale daran, die gesellschaftlichen Bedingungen sind hingegen saumäßig. Mit der Geburt des Babys war ich plötzlich - wie alle anderen Mütter auch - mit Erwartungen an die Kindererziehung und meiner aufopferungsvollen Rolle dabei konfrontiert, alten Klischees von Rabenmüttern und - weitaus schwerwiegender - sehr handfesten Nachteilen: Mütter mit einem Kind, so hat es eine Studie der Bertelsmann-Stiftung 2020 ermittelt, verdienen in ihrem Leben 43 Prozent weniger als Frauen ohne Kind. Bei drei Kindern und mehr erwirtschaften sie sogar 68 Prozent weniger. Kein Wunder: Trotz der Verbesserungen in den 24 Jahren, die ich beobachte, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Kind weiterhin ein riesiges Problem und treibt Mütter in Teilzeit-Jobs. Doch nun ist es endlich passiert: Am Samstag, einen Tag vor Muttertag, sind Frauen tatsächlich durch Berlin marschiert. Das Motto der Initiative, die von mehreren Verbänden getragen wurde, lautete: 100.000 Mütter. Leider waren es nur rund 1.000, die auf die Straße gingen. Es soll, so die Veranstalterinnen, aber erst der Auftakt gewesen sein.

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