Bei bestem Wetter – das Thermometer hatte die 30-Grad-Marke geknackt – hatten sich mehrere hundert Zuschauer auf den Weg in den Schlosspark nach Etelsen gemacht, um das „Spiel der Spiele“ live zu erleben. Die größte Fangemeinde kam dabei aus Bülstedt und Vorwerk. Wie schon während der gesamten Saison unterstützten sie ihren TSV von Beginn an und honorierten jede gelungene Aktion ihrer Elf mit lautstarkem Jubel.
Und davon gab es genug, denn die Mannschaft von Klaus Albrecht und Janos Lemmermann versteckte sich keinesfalls vor den leicht favorisierten Gegnern aus dem Nachbarkreis, sondern setzten durch schnelle Konter immer wieder gefährliche Nadelstiche.

Dennis Brückner (Nr. 10) hat nach einem Konter freie Bahn und trifft zum 1:0 für sein Team Foto: Siegbert Demmer
Nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der beiden Mannschaften der Respekt voreinander anzumerken war, ging die Taktik nach einer knappen Stunde endlich auf. Nach einem langen Pass war Dennis Brückner nicht zu halten, marschierte in den gegnerischen Strafraum, traf zum 1:0 und sorgte damit für Freudentänze bei Spielern und Fans.
Die Gegner aus Fischerhude und Quelkhorn mobilisierten in der Folgezeit weitere Kraftreserven und belohnten sich zehn Minuten vor dem Abpfiff mit dem Ausgleich. Nach einer Ecke schaltete Michel Wülbers-Mindermann am schnellsten und versenkte das Spielgerät zum 1:1 im Netz. In einer turbulenten Schlussphase mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten fielen allerdings keine weiteren Tore mehr, sodass die Mannschaften in die Verlängerung mussten.
Offener Schlagabtausch beider Mannschaften in der Verlängerung
In den verbleibenden 30 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften waren angesichts der hohen Temperaturen und der zurückliegenden intensiven 90 Minuten am Ende ihrer Kräfte. Die spielerische Linie ging zeitweilig verloren und viele Zweikämpfe waren an der Grenze des Erlaubten, sodass Schiedsrichter Nick Bichler alle Mühe hatte, die erhitzten Gemüter zu beruhigen.

Als fünfter Schütze hätte Janos Lemmermann treffen müssen, um sein Team noch im Spiel zu halten, doch nachdem sein Schuss gehalten wurde, traf David Schröder zum 3:2 und machte damit den Aufstieg für den TSV Fischerhude/Quelkhorn perfekt. Foto: Siegbert Demmer
Beide Teams stemmten sich mit aller Macht gegen einen weiteren Treffer, doch in der 13. Minute der Nachspielzeit war es um die Defensive des TSV geschehen. Nach einer Ecke gelang es nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Jan Schröder nutzte diese Chance und erzielte die Führung für sein Team.
Das Tor zur Bezirksliga stand ganze acht Minuten weit offen, doch nach einem Foul im Fischerhuder Strafraum verwandelte Tobias Budde den fälligen Strafstoß zum 2:2. Weil beide Teams in der Folgezeit gute Chancen ausließen, musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
In der entscheidenden Phase des Spiels, das keinen Sieger verdient gehabt hätte, fehlte Bülstedt/Vorwerk das nötige Quäntchen Glück. Zwar trafen Jan-Philipp Blome und Mohamed Maulawy auf Bülstedter Seite, doch Fischerhude/Quelkhorn blieb dran und so stand es vor den letzten beiden Schützen 4:4.
Und ausgerechnet Co-Trainer Janos Lemmermann, der so großen Anteil am Erfolg seines TSV hatte, scheiterte an TSV-Keeper Robert Wiejack. Auf der anderen Seite blieb David Schröder ganz cool, haute den Ball in die Maschen und entfachte damit einen Jubelsturm unter den Fans des TSV Fischerhude/Quelkhorn.
Trotz der Niederlage feierten die Fans und die Verantwortlichen ihr unterlegenes Team: „Ich bin trotz der Niederlage unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir haben in der Rückserie eine unfassbare Reise gemacht. In meinen 14 Jahren Herrenfußball war das die beste Mannschaft, in der ich jemals war. Dieser Sportsgeist war einfach überwältigend“, so Janos Lemmermann.