Blut spritzt. Viel Blut. Zimperlich ist sie nicht mit ihrem Seziermesser - aus Worten. Ursula Krechel schildert Morde, Meuchelmorde, Selbstmorde. Dass ihr neuer Roman allerdings kein Krimi ist, erzählt die Schriftstellerin in Bremerhaven persönlich.
Preisverleihungen sind fast immer feierlich, doch selten berührend. Bei der Verleihung des Jeanette-Schocken-Preises an Tanja Maljartschuk war das anders. Die Autorin, die selbst an der Kraft der Wörter zweifelt, bewegte mit ihrer Rede die Zuhörer.
Verlorene. Arme Seelen, die an der Wirklichkeit verzweifeln und von einer besseren Welt träumen. Manchmal opfern sie alles für die Ukraine. Oft sind sie Getriebene, die Figuren, die die Texte der Schocken-Preisträgerin Tanja Maljartschuk bevölkern.
Eine verzweifelte Autorin, eine, die sagt, dass die Literatur schweigen müsse, wenn Panzer fahren. Dabei ist Tanja Maljartschuk, die neue Schocken-Preisträgerin, eine Brückenbauerin, die den deutschen Lesern ihr Heimatland, die Ukraine, näherbringt.