Das war Realsatire im Klimahaus. Kaum sind die ersten Gäste in der neuen Extremwetterausstellung, hakt es hier, hakt es da. Und das nach mehreren Monaten Testphase an der Hubplattform, einer Reihe TÜV-Prüfungen, etlichen Feuerwehreinsätzen wegen Problemen mit der Brandmeldeanlage – und letztlich mehrfachem Verschieben des Eröffnungstermins. Es dürfte den Gästen schwer zu vermitteln sein, wenn die Ausstellungsfahrt künftig womöglich plötzlich abrupt abbricht, man erst mal wieder raus muss, damit noch am System geschraubt werden kann. Natürlich geht Sicherheit vor. Und daher ist es sicherlich auch richtig, die Sensoren empfindlich einzustellen. Aber plötzlicher Stopp und Notlicht, weil die Gewichtsverteilung nicht stimmig ist? Das erweckt wenig Vertrauen in die Technik. Die Besucher müssen sich bei der neuen Hubplattform aber darauf verlassen können, dass das alles reibungslos funktioniert, auch wenn die Technik komplex ist. Dazu kommt der Preis: Für eine vierköpfige Familie kostet das Erlebnis gut 100 Euro, weil der Gesamteintritt plus Zuschlag für die Extremwetterausstellung gezahlt werden muss. Da können die Gäste verlangen, dass alles professionell und keineswegs stümperhaft über die Bühne geht. Letztlich hapert es auch an der Krisenkommunikation. Wenn im Vorfeld schon so viel schiefläuft, dann bitte doch alles so eintüten, dass es zur Eröffnung auch alles passt. Nun bleibt zu hoffen, dass die Technik in Zukunft runder läuft und keine bösen Überraschungen drohen. Bei fast 15 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen. Die Verantwortlichen des Erlebnismuseums können von Glück sagen, dass die Besucher die Panne zur Premiere mit Humor genommen haben. Und viele von ihnen die Vorgeschichte nicht kannten. Das Klimahaus ist zum Start der Extremwetterausstellung nur knapp an einer Riesenpanne vorbeigeschrammt.
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