Bremerhaven

Rund 14.000 Menschen im Land Bremen wegen Alkoholsucht in Behandlung

Rund 14.000 Menschen im Land Bremen sind laut einer Hochrechnung der Barmer Krankenkasse aufgrund einer Alkoholsucht in ärztlicher Behandlung. Davon seien etwa 9.750 Männer und 4.250 Frauen, wie die Kasse am Donnerstag mitteilte.

Ein Mann trinkt aus einer Flasche. Alkoholsucht betrifft im Land Bremen Tausende Menschen – die meisten in der Altersgruppe 55 bis 64. Die Barmer warnt vor weitreichenden Folgen für Gesundheit und Alltag.

Alkoholsucht betrifft im Land Bremen Tausende Menschen – die meisten in der Altersgruppe 55 bis 64. Die Barmer warnt vor weitreichenden Folgen für Gesundheit und Alltag. Foto: Stein/dpa

Zwischen den Jahren 2018 und 2023 sei der Bevölkerungsanteil mit einer diagnostizierten Alkoholsucht leicht von 2,31 Prozent auf 2,02 Prozent gesunken. Für die Statistik wurden die Daten der Barmer-Versicherten auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.

Alkoholsucht: Mehr Männer als Frauen betroffen

Die meisten Menschen werden der Barmer zufolge in der zweiten Lebenshälfte vom Alkohol abhängig. Im Land Bremen sei bei rund 3.110 Männern und 1.210 Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren eine Alkoholsucht diagnostiziert worden. „Die tatsächliche Anzahl der Betroffenen könnte jedoch deutlich höher liegen“, sagte der Geschäftsführer der Barmer, Andreas Lakemann. Alkoholsucht sei eine zerstörerische Krankheit mit weitreichenden Auswirkungen auf Gesundheit, Psyche, soziale Beziehungen und berufliche Perspektiven.

Regionale Unterschiede bei Alkoholsucht

Laut der Barmer gibt es bundesweit große regionale Unterschiede bei der Alkoholsucht. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen liege der Anteil alkoholkranker Menschen in der Gesellschaft um mehr als ein Drittel über dem Bundesschnitt von 1,7 Prozent. Dort wurden im Jahr 2023 jeweils etwa 2,6 Prozent und 2,3 Prozent der Bevölkerung wegen Alkoholsucht behandelt. Hessen (1,45 Prozent) und Rheinland-Pfalz (1,47 Prozent) wiesen die niedrigsten Werte aus.

Hilfe bei Alkoholsucht: Anlaufstellen und Tipps

Wer vermute, ein Alkoholproblem zu haben, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen, riet Lakemann. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen seien gute Anlaufstellen sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige. (epd/axt)

Redaktion

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