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Vier Teams aus der Region Zeven machen die Bezirksliga interessant

Vier Teams aus dem Verbreitungsgebiet der ZEVENER ZEITUNG treten in der neuen Saison in der Bezirksliga an. Um ein Haar wären es fünf geworden, der TSV Bülstedt/Vorwerk scheiterte erst im Elfmeterschießen des Relegationsfinales an Fischerhude.

Ausgelassenen Torjubel der MTSV-Offensive hat es in der Kreisliga häufig gegeben, und nun auch in der Bezirksliga - von links: Fabian Wodke, Yousif Ramadan Musa und Lukas Schotmann.

Ausgelassenen Torjubel der MTSV-Offensive hat es in der Kreisliga noch häufig gegeben, und nun auch in der Bezirksliga - von links: Fabian Wodke, Yousif Ramadan Musa und Lukas Schotmann. Foto: Andreas Kurth

Vier Teams - vier unterschiedliche Ausgangslagen. Während Ippensen/Wohnste, aber auch Heeslingen und Anderlingen als etablierte Bezirksligisten betrachtet werden können, ist der MTSV Selsingen nach einem dreijährigen Gastspiel in der Kreisliga wieder neu dabei. Vermutlich mit den entsprechenden Problemen eines Aufsteigers.

Eine spezielle Sorge weniger hat in dieser Saison Holger Dzösch, Trainer der Spielvereinigung Ippensen/Wohnste. In den zurückliegenden Spielzeiten hatte der Coach stets mit einem viel zu kleinen Kader zu kämpfen. Verletzungen, private Termine - Ausfälle waren kaum adäquat zu kompensieren. Das ist nun komplett anders.

Spielerpool ist durch die Fusion mit Wohnste deutlich größer geworden

Durch die Fusion mit der Fußballabteilung des MTV Wohnste kann Dzösch auf einen ganz neuen Spielerpool zurückgreifen. Erfahrung und Qualität hat das Team genug im Kader - wenn alle an Bord sind. Das unglückliche Pokalaus gegen Sottrum dürfte längst verdaut sein, die Spielvereinigung kann sich ganz auf die Liga konzentrieren.

Das Saisonziel wird laut Holger Dzösch erst noch festgelegt. In den Top 7 sieht er Uphusen, Worpswede, Anderlingen, Oyten, Verden II, Hülsen und Unterstedt. „Alle anderen werden mehr oder weniger darum kämpfen, nicht auf die Abstiegsränge zu rutschen“, so Dzösch. Der ZZ-Tipp: Ippensen/Wohnste wird sich von den Abstiegsrängen fernhalten können und eine weitgehend sorgenfreie Saison spielen. Platz 8 bis 11 sollte möglich sein. An dieser Einschätzung ändert auch die überraschende Auftaktniederlage in Selsingen nichts - das wird das Dzösch-Team schnell abschütteln.

Carsten Müller kann sich Heeslingen II als Überraschung oben vorstellen

Aufsteiger MTSV Selsingen - das ist die Kehrseite der Medaille - ist mit diesem durchaus überraschenden Heimsieg in die Spielzeit gestartet. Dennoch sieht man im Trainerstab die Lage realistisch. Co-Trainer Carsten Müller hat für die Spitzengruppe klare Favoriten ausgemacht: „Ich denke die ersten fünf Plätze werden Anderlingen, Unterstedt, Oyten, Hülsen und Uphusen unter sich ausmachen. Wer am Ende tatsächlich Meister wird, kann ich nicht einschätzen. Als Überraschung in dieser Liste könnte ich mir sogar noch Heeslingen II vorstellen.“

Das Saisonziel der Selsinger formuliert der Co-Trainer wenig überraschend: „Grundsätzlich wollen wir uns in jedem Spiel gut verkaufen und dagegenhalten. Unterm Strich geht es aber natürlich nur um den Klassenerhalt.“ Schwerer fällt es Müller, die Frage nach möglichen Abstiegskandidaten zu beantworten. „Also neben uns fällt es mir schwer, mich da auf vier weitere Teams festzulegen. Ich denke, die Aufsteiger werden es allgemein schwer haben. Und vielleicht rutscht dann noch die eine oder andere etablierte Mannschaft mit in den Abstiegskampf.“

Der ZZ-Tipp: Der MTSV Selsingen wird es tatsächlich schwer haben, trotz des deutlichen Sieges zum Auftakt. Die Aufsteiger der letzten Jahren haben immer hart um den Klassenerhalt kämpfen müssen - der Bremervörder SC hat es letzte Saison gezeigt. Ob die Selsinger drinbleiben, ist wirklich schwer zu sagen, zwischen Platz 10 und 16 ist alles möglich.

Spitzengruppe ist für Marco Hendreich das Saisonziel des SV Anderlingen

Der Anderlinger Coach Marco Hendreich sieht Uphusen, Oyten, Hülsen, Unterstedt und seine eigene Mannschaft unter den ersten fünf. Im Abstiegskampf erwartet er Aschwarden, Selsingen, Fischerhude und Rotenburg II.

„Ein Saisonziel ist nicht so ganz einfach festzulegen. Vom Grundsatz her würde ich wahrscheinlich Top 3 sagen. Das ist aber schwierig zu planen, da der Kader doch kleiner geworden ist. Wir hatten ein paar Abgänge und jetzt zu Anfang wieder ein paar Verletzte, das macht es schwer, gerade wenn es um die Platzierung geht“, sagt Hendreich.

Uphusen, Oyten und Worpswede haben viele Spieler geholt. „Man hat da also drei Teams, die zumindest finanzstärker sind, man weiß nicht, was die wirklich an Qualität geholt haben. Deswegen ist Top wohl das realistische Ziel, das wir als ambitionierte Mannschaft auch erwarten sollten. Top 3 ist auch denkbar, aber alles darüber, da müsste schon alles perfekt laufen.“ Der ZZ-Tipp: Platz 1 bis 5 ist tatsächlich ein realistisches Ziel - für mehr müssen aber andere Teams unerwartet schwächeln.

Platz 8 wie in der Vorsaison ist für Trainer Robin Cordes das Minimalziel

HSC-Coach Robin Cordes sagt zum Saisonziel seines Teams, dass sich die Mannschaft - wie das Oberligateam - intern einige Etappenziele gesetzt hat. „Das sind nicht unbedingt Platzierungsziele, sondern andere Ziele. Trotzdem wäre es schön, wenn wir in der oberen Tabellenhälfte landen. Letzte Saison waren wir Achter, es wäre schön, wenn wir diese Platzierung mindestens wieder erreichen - oder uns etwas verbessern“, so Cordes gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.

Als Top-Teams der Liga nennt der HSC-Coach Absteiger Uphusen, Hülsen, Oyten, gefolgt von Unterstedt und Anderlingen. „Die werden da oben mitmischen wollen. Aber auch Worpswede und Verden II sind sicherlich ambitioniert und können gut kicken. Aber den Titel machen Uphusen, Oyten und Hülsen unter sich aus“, lautet die Prognose des Heeslinger Trainers.

Zum Abstiegskampf möchte sich Robin Cordes nicht konkret äußern. „Alle werden ihre Punkte sammeln, aber gewisse Mannschaften werden lange den Blick nach unten richten. Ich hoffe, dass wir schnell viele Punkte sammeln, damit wir erst gar nicht in diese Region rutschen. Schließlich hat die Qualität der Liga in meinen Augen deutlich zugenommen.“

Der ZZ-Tipp: Platz 1 bis 5 ist für den Heeslinger SC II immer möglich, aber dann darf die Mannschaft im Herbst nicht ihre bekannten Schwächen zeigen. Spielt das Team eine konstante Saison, ist es fußballerisch stark genug, um vorn mitzumischen.

Die Derbys zwischen dem SV Anderlingen und dem Heeslinger SC II - hier eine Szene aus der Vorsaison - haben immer ihren ganz besonderen Reiz.

Die Derbys zwischen dem SV Anderlingen und dem Heeslinger SC II - hier eine Szene aus der Vorsaison - haben immer ihren ganz besonderen Reiz. Foto: Siegbert Demmer

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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