Was hatte ich gehofft ... - wie die junge Frau da flotten Schrittes um die Ecke bog. Mit der Linken fuhr sie sich durch ihr dunkles Haar, immer wieder. Sie war schwarz gekleidet, trug eine Handtasche über der Schulter. Die Lippen blutrot. Sie lächelte, sie lachte. Sie formte einen Kussmund, spitzte die Zunge und streckte sie weit heraus. Ganz eindeutig: Sie gefiel sich. Die Augen links, die Augen rechts, mal weit aufgerissen, dann die Lider zusammengekniffen. Was hatte ich gehofft, so schnell wie sie da voranschritt. Ihre Rechte hielt sie weit von sich gestreckt, mal schräg nach rechts oben, dann über ihren Kopf oder auch nach links. Mal war die Hand ganz nah vor ihrem Gesicht und doch so fokussiert: Auf ihr Handy. Sie machte Fotos. Von sich selbst. Und hatte ihre Umgebung dabei vollständig ausgeblendet. Was hatte ich gehofft... - dass die junge Frau niemanden umrennt, aber vielleicht vor den nächsten Laternenpfahl läuft oder wenigstens über eine Mülltonne stolpert. Dann hätten ihr selbstverliebtes Spiel und der unerbittliche Drang, nur von sich selbst Fotos zu machen, vielleicht ein Ende gefunden.
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