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Von Flødekake über Bartwisch zu Mischmisch

Unser Redakteur Markus Roloff ist in verschiedenen Fremdsprachen auf lustige und kuriose Ausdrücke gestoßen.

Von Flødekake über Bartwisch zu Mischmisch

Neulich in Norwegen im Urlaub hatte ich Lust auf etwas Süßes. Auf der Klapptafel vor einem Café wurden Flødekake (ø wird wie ö gesprochen) und Kremkake angepriesen. Trotz spontaner Assoziationen bei der lautmalerischen Ausprägung dieser Worte, die so gar nichts mit meinem Bedürfnis zu tun hatten, kaufte ich Flødekake - und dieses Stück Cremetorte schmeckte vorzüglich.

Fremdsprachen sind etwas Tolles. Einheimische freuen sich fast immer, wenn man auch nur ein paar Redewendungen oder Worte ihrer Sprache anwendet. Manche Wörter lassen einen auch schmunzeln oder können zu bizarren Situationen führen.

Wenn Sie in Dänemark oder Schweden ein Øl bestellen, „schmiert“ ein Bier ihre Geschmacksnerven. Stehen in Österreich Paradeiser auf der Menükarte, freuen Sie sich auf Tomaten. Wenn sie in der Alpenrepublik bei „Bartwisch“ einen Rasierpinsel erwarten, liegen sie leicht daneben. Es handelt sich vielmehr um einen Handfeger. Sollten Sie glauben, Sie könnten gut Spanisch und bestellen in Kolumbien einen „Tinto“, werden Sie erstaunt sein, wenn Ihnen ein schwarzer Kaffee kredenzt wird. In Spanien hingegen erhielten Sie ein Glas Rotwein.

Sie glauben, dass Arabisch schwierig sei? Nun, nicht immer. Vernehmen Sie im Süden der arabischen Halbinsel auf einem Markt die Wörter „Mischmisch“, „Habhab“ oder „Filfil“ so hat dieser Mensch keinen Stotterfehler. Er kauft vielmehr Aprikosen, Wassermelonen und Pfeffer. Auf dem Weg zum Strand vergessen Sie dort nicht ihre „Schibschib“ - ihre Gummischlappen! Ganz einfach, oder?

Sollten die Gesichtszüge ihres/er Gesprächspartners/in in Spanien bei Ihrer Verwendung des Wortes Karacho (dem spanischen „carajo“ entlehnt) entgleiten, hat das einen Grund. Die Bedeutung dieses Wortes wird dort bei Flüchen verwendet, und die Übersetzung reicht von „gottverdammt“, „Scheiße“, „was zum Teufel“ bis zu - Achtung - „eregiertem Penis“!

Markus Roloff

Markus Roloff Foto: Arnd Hartmann

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