Schlagobers, Topfenstrudel, Tafelspitz. Erdäpfel, Nockerl und Paradeiser - die Liste typisch österreichischer Spezialitäten ist lang. Lang wie die Donau, beschwingend wie ein Walzer. Jetzt kommt gerade was Herziges hinzu: „Weißt, Suserl, i hab gerad ein echtes Schwipserl. Vom Sonnensturm.“ Hui. Meine Salzburger Freundin Nina hat zwar kein Polarlicht über der Salzach mitgekriegt, aber die heftigen Turbulenzen, mit denen der Feuerball 149.597.870 - gesprochen: hundertneunundvierzigeinhalb Millionen - Kilometer entfernt von unserer kleinen blauen Erdenperle seine magnetisch geladenen Energieteilchen ins All schleudert. Eruptionen von gigantischer Wucht schießen solare Protonen und Elektronen quer durch den Kosmos auf uns. Perforieren uns förmlich. Wenn die sonnenberauschte Nina bloß ein „Schwipserl“ im Kopf hat - na servus, wie beneidenswert. Hochsensiblen fahren die elektromagnetischen Orkane in die feinsten Nerven, Gefäße, Organe, die einen stehen wie unter Hochspannung, haben Migräne, andere - ich auch - müssen sich ergeben. Schlimmstenfalls stehen Herzen still. Kein Wunder - die gleiche gigantische Teilchen-Energie, die über Europas Nachthimmeln gelbgrünrosa Lichter tanzen lässt, macht ja vor lebenden Wesen nicht Halt. Ärzte registrieren - schon beim Sonnensturm 2003 - enormen Anstieg an Infarkten. Keep cool, murmle ich vor mich hin, mein Herz ist Sturm-erprobt. Na ja, einigermaßen. Und, zugegeben, manchmal dank Schwipserl.
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