Kürzlich wollte ich es wissen, mich packte der Aufräumwahn. Aber nicht im Haus, sondern im Garten. Lange schon wollten wir das alte, schwere Holzpferd, die kaputte Mülltonnenbox und die Sandkistenumrandung zur Deponie fahren. Das alte Zeug lag hinterm Haus und wartete seit zwei Jahren darauf, nach Rehr gebracht zu werden. Aber nicht nur das, die große Markise vom Wohnmobil sollte auch weg. Sie war uns doch im Urlaub nahe Venedig um die Ohren geflogen, als plötzlich ein heftiger Sturm über der Adria tobte. Im Sommer hatten wir Wichtigeres vor, als den alten Kram zu entsorgen. Nun hatte ich die Nase voll, alles sollte weg. Mein Mann war wenig begeistert von meinem Plan, schließlich war das Holz richtig nass vom miesen Herbstwetter und dementsprechend schwer. Abgerechnet wird nach Gewicht. Das wird teuer, brummte er beim Aufladen...
In den Hallen der Deponie kam ich dann aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Was die Leute so alles wegwerfen! Omas Schrank lag auf dem großen Müllhaufen und ein schickes Blumenregal für den Garten. Einfach so mitnehmen ist ja verboten. Ich könnte die Mitarbeiter fragen, dachte ich. Und während ich zögerte und gedanklich noch einen Platz für das Regal im Garten suchte, rauschte ein riesiger Radlader heran. Mit der großen Schaufel schob er alles rigoros zusammen, er machte kurzen Prozess mit Omas Schrank, dem Regal und mit unserer Markise. Schade um die alten Schätze, aber es sollte wohl nicht sein. 50 Euro kostete uns die Aufräumaktion am Ende. Aber es hat sich gelohnt, das Grundstück sieht wieder top aus.