Irgendwie schaffen es die Funktionäre der FIFA, mir Fußball-Weltmeisterschaften zu verleiden. Mit dem Turnier in Mittel- und Nordamerika, das 2026 in Mexiko, USA und Kanada ausgetragen wird, kann man leben. Wenn es nur die USA wären, müsste auch geflogen werden, um den Spielort zu wechseln. Da kommt es auf Mexiko und Kanada als Co-Ausrichter nicht mehr an. Es wird erstmals mit 48 Teilnehmern gespielt. Fußballerisch ist also vor dem Achtelfinale nichts zu erwarten.
Vier Jahre später wird es dann schon komisch. Wieder ein riesiges Teilnehmerfeld, diesmal ist der Wettbewerb auf drei Kontinente verteilt. Es wird eine Hundertjahrfeier in Uruguays Hauptstadt Montevideo geben, wo das erste WM-Finale stattfand, und die ersten drei Spiele werden in Uruguay, Argentinien und Paraguay ausgetragen. Eine Eröffnungsfeier und weitere Spiele finden dann in Spanien, Portugal und Marokko statt.
Damit sind bei zwei Turnieren die Kontinente Mittel- und Nordamerika, Südamerika, Afrika und Europa abgedeckt. Die WM 2034 kann also wieder in Asien stattfinden. Und das war das große Ziel des FIFA-Chefs Gianni Infantino und seiner Camarilla. Denn es war im Vorfeld klar, dass es mit Saudi-Arabien nur einen Bewerber geben würde. Wieder eine WM im Winter, wieder im Wüstensand.
Und wieder in einem Land, das bei den Ranglisten zu Demokratie, Pressefreiheit und Menschenrechten auf den ganz hinteren Plätzen zu finden ist. Ich habe das Turnier in Katar schon boykottiert und werde es mit Saudi-Arabien genauso halten. Ach ja, was macht der DFB? Um sich nicht zu isolieren hat er zugestimmt. Was für eine erbärmliche Haltung.