Im Bremer Landgericht ist am Dienstag das Urteil im groß angelegten Kokain-Schmuggelprozess gefallen. Die neun Angeklagten, denen die Einfuhr und der geplante Handel mit rund einer halben Tonne Kokain über den Bremerhavener Hafen zur Last gelegt wurde, wurden, wie butenunbinnen berichtet, zu Haftstrafen zwischen vier und zehn Jahren verurteilt. Die Männer waren zum Zeitpunkt der Tat zwischen 35 und 49 Jahre alt.
Containerschiff aus Panama im Fokus
Das Rauschgift war im April 2023 mit einem Containerschiff aus Panama nach Bremerhaven gelangt. Laut Anklage organisierten die Täter eine Gruppe von Männern mit Zugang zum Hafen, die die Drogen in Sporttaschen aus den Containern holen sollten. Doch die geplante Bergung des Kokains schlug fehl. Trotzdem sah es das Gericht als erwiesen an, dass die Männer in unterschiedlichem Maß an dem Vorhaben beteiligt waren.
Verteidigung forderte teils Freispruch
Die Staatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen zwischen fünf und über zehn Jahren gefordert. Die Verteidigung hingegen plädierte in zwei Fällen auf Freispruch und in einem Fall auf eine Bewährungsstrafe. Insgesamt urteilte das Gericht jedoch durchgehend auf Haftstrafen – zwischen vier und zehn Jahren.
Verhandlung fand in früherer Gewerbehalle statt
Die Verhandlungen zogen sich über eineinhalb Jahre. Aufgrund der Größe des Verfahrens wich das Landgericht Bremen aus Platzgründen in eine ehemalige Gewerbehalle aus. Diese wurde eigens für große Prozesse angemietet und diente dem Gericht bereits mehrfach als Ersatzraum. (dpa/vk)