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Aufsteiger TuS Zeven spielt eine beachtliche Saison

Wenn ein Aufsteiger am Ende den vierten Tabellenplatz belegt, kann der Trainer in der Regel zufrieden sein. So ist es auch beim TuS Zeven. „Die Mannschaft hat sich toll entwickelt, insofern bin ich mit der Saison zufrieden“, sagt Coach Sören Haß.

Ben Ally Shabani behauptet hier im Spiel gegen Meister Selsingen den Ball gegen Yousif Ramadan Musa und Marek Schotman. Mit elf Treffern ist er der mit Abstand beste Torschütze des TuS Zeven.

Ben Ally Shabani behauptet hier im Spiel gegen Meister Selsingen den Ball gegen Yousif Ramadan Musa und Marek Schotman. Mit elf Treffern ist er der mit Abstand beste Torschütze des TuS Zeven. Foto: Clemens Budde

Rückblende: Noch in der Vorbereitung stellt sich heraus, dass es mit dem neu verpflichteten Trainer beim TuS Zeven überhaupt nicht funktioniert. Nach intensiven Gesprächen mit Teammanager Jens Hinrichs ist Sören Haß, der aus privaten Gründen eine Fußball-Pause machen wollte, zur Rückkehr an die Seitenlinie bereit. Da er das Private zunächst neu organisieren muss, kann er erst nach dem vierten Spieltag einsteigen - die ersten vier Begegnungen gehen allesamt für den TuS verloren.

Beim ersten Sieg in Hamersen steht Sören Haß wieder an der Linie

Beim Gastspiel in Hamersen steht Haß erstmals wieder an der Seitenlinie, Zeven gewinnt und beginnt in der Tabelle zu klettern. Bis zum Winter führt der Weg auf Platz sechs, nach der Saison ist es dann sogar der vierte Rang in der Abschlusstabelle. „Das ist schon eine irre Liga, in der man im Grunde nichts vorhersagen kann“, stellt Sören Haß im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG fest.

„Ich hätte nie geglaubt, dass wir so lange oben dran bleiben können. Am letzten Spieltag noch die Chance auf den Relegationsplatz zu haben, war einfach unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass die drei Mannschaften vor uns alle patzen. So war es bis zum Schluss wirklich unglaublich spannend.“

27 Punkte auf eigenem Platz - Heimstärke ist ein positiver Aspekt

In der Heimtabelle ist der TuS Zeven mit 27 Punkten auf Platz zwei zu finden, hinter Vizemeister TSV Bülstedt/Vorwerk. In der Auswärtstabelle steht der TuS mit nur 14 Zählern auf Platz 5, punktgleich mit Walsede und Groß Meckelsen. „Das ist tatsächlich ein großer Unterschied, für den ich keine direkte Erklärung habe. Die Heimstärke ist schon ein positiver Aspekt, aber an der Auswärtsschwäche müssen wir natürlich in der neuen Saison intensiv arbeiten.“

Ben Ally Shabani hat mit zwölf Treffern die meisten Tore für den TuS erzielt

Das Toreschießen hat sich in dieser Saison besser verteilt, so Haß. Ben Ally Shabani hat zwölf Treffer erzielt, es folgen Armel Arakaza (7), Josh Klindwort und Christian Sterz (beide 6). „Natürlich wäre es klasse, einen ausgesprochenen Knipser zu haben, der um die 20 Tore schießt, wie die Spitzenleute der Liga. Aber viele gute Torschützen zu haben, ist auch nicht schlecht, denn dadurch sind wir deutlich schwerer ausrechenbar. Mit unserem Torverhältnis bin ich am Ende durchaus zufrieden, auch wenn es hätte besser sein können.“

Er habe auch nach dem Ende der Saison immer noch die ersten vier Spieltage im Kopf, räumt Sören Haß ein. „Ohne die würde es deutlich besser aussehen, möglicherweise hätten wir dann die Relegation gespielt. Zufrieden ist man als Trainer ja genau genommen nie, aber ich will gar nicht zu viel meckern. Wir haben uns damals ja ziemlich schnell von unten abgesetzt, trotz der schlimmen Aussetzer bei den Auswärtsspielen in Visselhövede und Hesedorf.“

Bei der Gesamtbetrachtung hat Haß das junge Alter des Teams im Blick

Er finde es letztlich gut, dass Trainer und auch Spielern einen hohen Anspruch an die eigene Leistung haben. „Wir sollten aber auch nicht übertreiben in dieser Hinsicht. Man muss schon bei der Gesamtbetrachtung der Saison das junge Alter einiger Akteure und der Mannschaft insgesamt betrachten. Daher sehe ich die Leistungen in der Rückrunde auch nicht so schlecht, wie einige Ergebnisse aussehen. Uns hat beispielsweise in Nartum oder Scheeßel auch ein wenig das Spielglück gefehlt.“

Ihm sei besonders wichtig, dass die positive Entwicklung der letzten Monate deutlich zu erkennen sei. „Wir spielen schönen und ansehnlichen Fußball. Und dabei wollen wir natürlich nicht dem Gegner ins offene Messer rennen. Deshalb ist es wichtig, dass wir in der Defensive gut und stabil stehen und dass die Abläufe ausgezeichnet funktionieren.“

An der Konzentration über volle 90 Minuten will der Trainer noch arbeiten

Problematisch sind für Sören Haß die individuellen Fehler, die noch zu zahlreich vorkommen. Er müsse mit der Mannschaft daran arbeiten, über volle 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten. „Wir haben im Schnitt eine Trainingsbeteiligung von 14 oder 15. Das ist in meinen Augen echt überragend. Es zeigt doch, dass die Jungs unglaublich viel Spaß am Fußball und an der Trainingsarbeit haben. Und ich hoffe, das wird in der Vorbereitung, die wir am 27. Juni beginnen, wieder so sein.“

Josh Klindwort war besonders im Offensivspiel aktiv für den TuS Zeven - einer der A-Jugendlichen im Team des Tabellenvierten.

Josh Klindwort war besonders im Offensivspiel aktiv für den TuS Zeven - einer der A-Jugendlichen im Team des Tabellenvierten. Foto: Clemens Budde

Sören Haß (links) und Jürgen Brockmann sind das Duo an der Seitenlinie, und für ein weiteres Jahr das Trainerteam des TuS Zeven in der Kreisliga.

Sören Haß (links) und Jürgen Brockmann sind das Duo an der Seitenlinie, und für ein weiteres Jahr das Trainerteam des TuS Zeven in der Kreisliga. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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