Die Ausgangslage und die Ziele der drei Bezirksligisten aus dem Verbreitungsgebiet der ZEVENER ZEITUNG sind höchst unterschiedlich. Der SV Anderlingen, derzeit auf Platz fünf der Tabelle, möchte so lange wie möglich mit schönem Fußball in dieser Tabellenregion mitspielen. Ippensen, auf Platz acht, hat das Ziel, so schnell wie möglich genug Punkte zu sammeln, um sich von der Abstiegszone abzusetzen. Und in Heeslingen geht es weiter darum, die jungen Spieler auszubilden und zu entwickeln. An den Abstieg wird dabei gar nicht erst gedacht.
An einem guten Tag kann Anderlingen jeden Gegner in der Liga schlagen
Wie sind die Aussichten der drei Teams? Der SV Anderlingen mit Trainer Marco Hendreich gehört auf jeden Fall zu den fußballerisch stärksten Teams der Bezirksliga. Wenn alle Spieler gesund sind und einen guten Tag haben, kann die spielfreudige Truppe jede andere Mannschaft in der Liga in Verlegenheit bringen und schlagen. Dafür muss aber auch wirklich alles stimmen.
Verletzungsprobleme machen den Anderlingern immer wieder zu schaffen, und wenn dann wichtige Akteure fehlen, kann das Team seine Spielstärke nicht vollends entfalten. Das Paradestück der Mannschaft ist die Offensive, mit 43 erzielten Toren die zweitbeste der Liga. Nur Tabellenführer Osterholz-Scharmbeck hat vier Tore mehr erzielt.
Marco Hendreich will überlegen geführte Spiel auch gewinnen
Nach Aussage von Trainer Marco Hendreich passen die gezeigten Leistungen seines Teams oft nicht zu den Ergebnissen. Wenn sich das ändert und überlegen geführte Spiele öfter gewonnen werden, kann der SVA am Sonntag damit beginnen, noch ein paar Tabellenplätze gutzumachen.
„Wir wollen die Partien, die wir dominieren, auch wirklich gewinnen. Wenn wir das hinbekommen, ist Tabellenplatz drei für uns durchaus noch realistisch“, so Hendreich zur ZEVENER ZEITUNG. Einen Angriff auf die Spitze wird es eher nicht geben, dafür ist Osterholz-Scharmbeck schon zu weit enteilt. Aber zwischen Platz 2 und 5 ist alles möglich, da wird der SVA am Ende auch landen.
Ippensen hat komfortable zehn Punkte Vorsprung auf den BSC
Der SV Ippensen liegt auf Platz 8, hat zehn Zähler Vorsprung auf den Bremervörder SC, der derzeit den Relegationsrang belegt. Ein vermeintlich ausreichender Vorsprung, dennoch muss das Team von Trainer Holger Dzösch weiter Punkte sammeln, um gar nicht erst in die Nähe der kritischen Zone zu kommen. Auch die Ippenser haben immer wieder mit Personalproblemen zu kämpfen, der für eine Bezirksliga-Mannschaft zu kleine Kader ist ein ständiges Problem.
Die in aller Regel heimstarken Ippenser haben in der aktuellen Saison zu viele Punkte auf eigenem Platz liegen gelassen. Auswärts hat der SVI zehn Zähler geholt, im Stadion am Kuhbachtal, wie die Ippenser ihren Platz gerne nennen, aber auch nur elf Punkte. Neben zwei Niederlagen und zwei Siegen stehen fünf Unentschieden in der Bilanz. Das reicht dann eben nur zu Platz 8 in der aktuellen Tabelle.
Immerhin haben die Ippenser zehn Punkte Vorsprung auf Aufsteiger Bremervörder SC, der den Relegationsplatz belegt. Ein durchaus komfortabler Vorsprung, und mit ein paar Siegen dürfte das Thema Klassenerhalt für den SVI erledigt sein. Wenn sich die Mannschaft ihre gewohnte Heimstärke wieder erarbeitet, dürfte am Ende ein Platz zwischen 6 und 9 drin sein. Die Rückrunde startet für Ippensen am 9. März mit einem Auswärtsspiel in Worpswede.
Ausbildung junger Spiele ist das Ziel beim Heeslinger SC II
Die Bezirksliga-Mannschaft des Heeslinger SC, intern U23 genannt, ist ein klassisches Ausbildungsteam eines höherklassigen Vereins. Zwei Ligen unter der ersten Mannschaft angesiedelt, werden von Robin Cordes und seinem Trainerteam die jungen Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung oder dem Jugendförderverein A/O/B/H/Heeslingen an den Männer-Fußball herangeführt und weiterentwickelt. Das findet schon seit Jahren so statt, die Tabellenplatzierung ist den Verantwortlichen dabei nicht so wichtig.
Dennoch würde Trainer Cordes mit seiner Mannschaft, aktuell auf Platz 9 stehend, schon noch gerne ein paar Plätze gut machen. Wie schon oft hat die junge Mannschaft im Herbst zuweilen schwankende Leistungen gezeigt. Fußballerisch kann der HSC II mit jedem Team der Liga mithalten - wenn das Können der Akteure als Team auf den Platz gebracht wird. Daran haben Cordes und seine Co-Trainer im Wintertrainingslager in Westerstede hart gearbeitet.
Für den HSC II beginnt die Rückrunde am Donnerstag, 6. März, in Ritterhude. Sollten alle Spieler fit und gesund bleiben und ihre Leistung stabilisieren, ist für den Heeslinger SC II drin, noch ein paar Plätze zu klettern. Wie bei Ippensen dürfte dann ein Platz zwischen 6 und 9 möglich sein.

Alexander Wagner (Nummer 11) und seine Ippenser Mitspieler haben eine intensive Rückrunde in der Bezirksliga vor sich. Foto: Andreas Kurth