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Bülstedt/Vorwerk sichert sich Relegationsplatz mit glücklichem Sieg

Es war ein spannendes, von beiden Seiten engagiert geführtes Spiel um den Relegationsplatz. Bülstedt/Vorwerk hatte mit etwas Glück die Nase vorn, gewann 2:1 gegen den TuS Zeven und spielt jetzt in der Relegation zur Bezirksliga gegen Löhnhorst.

Nach dem Schlusspfiff gibt es beim TSV Bülstedt/Vorwerk kein Halten mehr - vor den heimischen Zuschauern wird gefeiert.

Nach dem Schlusspfiff gibt es beim TSV Bülstedt/Vorwerk kein Halten mehr - vor den heimischen Zuschauern wird gefeiert. Foto: Andreas Kurth

Vor einer ansehnlichen Zuschauer-Kulisse, viele Zevener waren nach Bülstedt gekommen, lieferten sich Zeven und Bülstedt/Vorwerk von Beginn an einen engagierten Schlagabtausch - ein wirkliches Spitzenspiel. Im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Fintau rotierte der Zevener Trainer Sören Haß kräftig durch. In Bülstedt lief der TuS mit vier Spielern auf, die noch in der A-Jugend spielen dürften. Youngster Josh Klindwort hatte dann auch nach 13 Minuten die erste Chance, aber sein feiner Heber ging über das Bülstedter Tor.

Youngster Josh Klindwort erzielt in der 39. Minute die Zevener Führung

Im Gegenzug hatten die Platzherren die erste Einschussmöglichkeit, aber Roan Wagner rettete vor der Linie, der Nachschuss knallte an den Pfosten. Die Bülstedter reklamierten einen möglichen Strafstoß, aber Schiedsrichter Morten Menzel hatte das Spiel angesichts der Bülstedter Einschussmöglichkeit korrekt weiterlaufen lassen. Nach 39. Minuten belohnten sich die Zevener für ihren Einsatz, Ben Ally Shabani legte vom linken Flügel geschickt quer, Klindwort erzielte mit einem platzierten Schuss die Führung der Gäste.

Nach dem 2:1 durch Dennis Brückner hagelt es Proteste der Gäste aus Zeven

Der offene Schlagabtausch beider Teams ging nach der Pause weiter. Vier Minuten nach Wiederbeginn bekam die Zevener Abwehr einen Ball nicht geklärt, Mustafe Blakaj markierte den Ausgleich für die Gastgeber. Bülstedt/Vorwerk machte jetzt mehr Druck, wollte den Führungstreffer. Aber die Zevener Abwehr hielt stand, es schien auf ein Remis hinauszulaufen. Bis die 90. Minute kam und Torjäger Dennis Brückner doch noch zum 2:1 für Bülstedt traf - offenbar aus dem Abseits kommend. Jedenfalls hagelte es Protest der Zevener - es blieb jedoch bei dem Tor und vier Minuten später stand der Sieg der Gastgeber fest.

Für Sören Haß wäre ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen

TuS-Trainer Sören Haß haderte nach dem Spiel mit der Niederlage: „Zunächst einmal Glückwunsch an Bülstedt zum Sieg und zum Relegationsplatz. Ich denke, wir haben uns heute ein intensives Spiel auf Augenhöhe geliefert, das eigentlich keinen Verlierer verdient hätte. Dass es auf beiden Seiten nicht viele Chancen gab, war zu erwarten, denn beide Teams können gut verteidigen. Unser Tor war ein Symbol für den Fußball, den wir über viele Phasen der Saison gezeigt haben: nichts Gebolztes oder Glück, sondern richtig fein herausgespielt.“

Seinen Spielern könne er keinen Vorwurf machen, so Haß, sein Team sei gegen die Mannschaft der Rückrunde auf Augenhöhe gewesen. „Daher haben die Jungs, auch wenn es durch den Scheeßeler Sieg für uns nicht mehr die große Bedeutung hatte, eine Niederlage nicht verdient. Dass es zu der Niederlage kam, muss man leider zu großen Teilen dem Schiedsrichtergespann zuschreiben. Die klare Beleidigung eines unserer Spieler durch einen Bülstedter kann keine andere Entscheidung als Rot bedeuten. Wir sind in dieser Saison für bedeutend weniger runtergeflogen und wenn du das zu deinem Gegner sagen darfst, was als Wort gefallen ist, dann können wir auch aufhören. Das wären 25 Minuten Überzahl für uns gewesen. Getoppt wurde das nur noch von der Nichtabseitsentscheidung beim 2:1. Der ganze Sportplatz hat gesehen, dass das Abseits war. Die Bülstedter haben das selbst gesagt und sich gewundert“, so Haß.

Albrecht: Wir sind angesichts der Rückrunde verdient in der Relegation

Klaus Albrecht sprach von einem zwar glücklichen, aber in seinen Augen nicht unverdienten Sieg des TSV Bülstedt/Vorwerk. „Es ist sensationell, was heute abgegangen ist. Wir sind der glückliche Sieger, aber ich denke, durchaus auch verdient. Wir haben eine geile Rückrunde gespielt, nicht ein einziges Spiel verloren. Daher sind wir auch verdient in die Relegation gekommen.“

Seine Mannschaft und der ganze Verein würden sich riesig auf das Spiel am Pfingstsonnabend freuen, so Albrecht weiter. Es geht um 14 Uhr in Lilienthal gegen den Vizemeister der Kreisliga Osterholz, den SV Löhnhorst. „Wir wollen da das Bestmögliche für uns herausholen. Vielleicht gelingt uns noch eine Überraschung, wie es die gesamte Saison war, und wir können uns noch ein zusätzliches Spiel sichern.“ Das mögliche Relegationsfinale würde gegen Fischerhude-Quelkhorn stattfinden, da der TSV Bassen auf die Teilnahme an der Relegationsrunde verzichtet hat.

An der Bülstedter Auswechselbank wird der 2:1-Siegtreffer ausgiebig bejubelt.

An der Bülstedter Auswechselbank wird der 2:1-Siegtreffer ausgiebig bejubelt. Foto: Andreas Kurth

Torjäger Dennis Brückner (Zweiter von links) kommt zum Schuss - zielt aber knapp über das Zevener Tor.

Torjäger Dennis Brückner (Zweiter von links) kommt zum Schuss - zielt aber knapp über das Zevener Tor. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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