Die Chefin hat bei einer Tagung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin offiziell vom Evaluierungsergebnis für das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven erfahren. Ganz reibungslos lief der Prozess nicht. Die nächste Überprüfung findet in vier statt in den turnusgemäßen sieben Jahren statt. Trotzdem ist es ein Erfolg für das DSM, und bei der Weihnachtsfeier wird der noch mal gefeiert.
Was bedeutet die positive Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft? Viel fürs Museum, aber auch viel für Bremerhaven und das Land Bremen. hinzu. Danach bleibt das DSM Teil der „Leibniz-Familie“ und ein nationales Forschungsmuseum mit Bund-Länder-Förderung. Aber es geht nicht nur ums Geld, sondern auch die Sichtbarkeit des Museums und um Strahlkraft.
Wie hoch ist denn die Bund-Länder-Förderung? Im vergangenen Jahr betrug die institutionelle Förderung 8,2 Millionen Euro, davon 5,6 Millionen über die Bund-Länder-Förderung. Weitere 2,6 Millionen kamen durch das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven hinzu. Das Gesamtbudget betrug 10 Millionen Euro.
Was zählt für die Museumschefin jetzt zu den wichtigsten Aufgaben? Die Fertigstellung des Scharoun-Baus mit seiner Ausstellung. Der Gebäudekomplex sei teilsaniert, entscheidende Schritte seien schon getan. Für Schilling ist der Scharoun-Bau ein fantastisches Architekturdenkmal. „Ich glaube, zusammen mit unseren Ideen kann er einzigartig werden“, meint sie. Allerdings steht die Finanzierung nicht. Das DSM peilt eine Eröffnung 2031 an, erfuhr die Leibniz-Kommission bei ihrem Besuch im April 2024.
Was gehört noch zu den wichtigsten Aufgaben? Die Replatzierung des DSM im Stadtmarketing und die Steigerung der Besucherzahlen, sagt Schilling. Sie seien auf einem guten Weg, meint sie mit Blick auf die neue Dauerausstellung im Bangert-Bau. „Wir werden uns jetzt konstant dem Thema Besucher-Zahlen widmen“, kündigt Schilling an. Durch die Wieder-Eröffnung des Bangert-Baus habe das DSM wieder mehr zu bieten. Das Haus werde auch als Veranstaltungsfläche wahrgenommen. In den Jahren 2021 bis 2023 sank die Zahl auf 33.000 Besucher jährlich.
Was ist die Top 3? Die Stärkung des Forschungsbereichs. Das DSM sei ein kleines Haus, sie hätten sehr viele Kräfte in die Dauerausstellung gesteckt. „Jetzt ist Zeit, einen Schritt zurückzutreten und die Themen, die wir bearbeiten - von Blue Economy bis zur Wissenschaftsgeschichte - wieder zu stärken“, so Schilling.
Wie schafft man es, gute Leute zu halten? Die Leibniz-Kommission hatte den relativ hohen Personalwechsel in seiner Stellungnahme angesprochen. Schilling weist darauf hin, dass die Kollegen nach ihrer Zeit im DSM gute Jobs bekommen haben. Sie seien die Karriereleiter raufgefallen. „Ich kann nicht lauter hoch dotierte Stellen anbieten. Das schaffen wir finanziell auch gar nicht“, so die Geschäftsführende Direktorin. Man brauche eine belastbare Struktur für die Daueraufgaben und dazu Platz für Nachwuchsförderung. „Wir bekommen nach wie vor gute Bewerbungen“, freut sich Schilling.
Stimmen zur bestandenen Evaluierung
Die Bremer Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf:

Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Foto: Umweltressort
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz

Oberbürgermeister Mels Grantz Foto: privat
Die positive Nachricht ist für den Bürgerschaftsabgeordneten und Vorsitzenden der CDU-Stadtverordnetenfraktion, Thorsten Raschen Thorsten Raschen. Foto: Masorat
Die stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bremer Bürgerschaft und wissenschaftspolitische Sprecherin Janina Strelow Janina Strelow. Foto: Masorat