Die Bremerhavener SPD wollte auf dem Landesparteitag Druck machen. Ihr Antrag forderte den Senat auf, beim Energy-Port schnell zu handeln anstatt weiter zu taktieren und abzuwarten. Das war den Bremer Genossen zu heftig: Die Sätze wurden gestrichen.
Vor zweieinhalb Jahren wurde der Bau des Energy-Ports auf den Weg gebracht. Aber erst jetzt überlegt man, wo der Hafenschlick bleiben soll, der beim Bau anfällt. Hätte sich das Hafenressort um dieses und andere Probleme nicht längst kümmern müssen?
Ein ambitioniertes Projekt verspricht 2.500 neue Arbeitsplätze: Die von der CDU-Stadtverordnetenfraktion organisierte Podiumsdiskussion zum Thema „Energy-Port Bremerhaven – Chancen und Perspektiven für unsere Stadt“ fand großen Anklang.
BLG-Chef Frank Dreeke glaubt nicht, dass es den Energyport wie geplant geben wird. Im Interview sagt er, das Geld sei besser in die Erneuerung der Stromkaje investiert. Dreeke, der zum Jahresende ausscheidet, sagt auch: Ohne Schulden geht es nicht.
Nach 25 Jahren sind die Anlagen, an deren Rotorblättern draußen auf dem Meer der Seewind rüttelt, nur noch Schrott. Aber den kann man vergolden: Das Recycling dieser Anlagen ist eine große Chance für Bremerhaven und den Energy-Port, sagen die Grünen.
Für den Bau des Energy-Ports benötigt das Land Ausgleichsflächen. Die sind nötig, weil der Hafen im Naturschutzgebiet gebaut wird. Die Flächen sind knapp. Dabei hatte man alles, als man einst den OTB bauen wollte: das Geld und die Ausgleichsflächen.
Verdienen die Hafenarbeiter zu wenig? Die Diskussion über Tarife brachte Eurogate-Arbeitsdirektor Christian Lankenau auf die Palme: Wer sage, dass Arbeiter im Hafen wenig verdienen, den lade er auf den Parkplatz ein, um sich die Autos anzuschauen.
Ab 2027 geht es los mit dem Boom der Offshore-Windenergie. Dann werden Häfen gesucht, um Windkraftanlagen zu verschiffen. Der Energy-Port würde Tausende Jobs bringen. Aber es gibt ihn dann noch nicht. Geht das Geschäft an Bremerhaven vorbei?
Unter dem Namen „Eco Power Port Bremerhaven“ wollen die Umschlagunternehmen BLG und Eurogate künftig ihre Kompetenzen im Umschlag von Windenergiekomponenten bündeln. Dabei geht es auch um Offshore-Umschlag auf dem Containerterminal.
Steelwind wäre schon längst in Bremerhaven, sagt Christopher Schönhagen vom Häfenressort. Der Nordenhamer Hersteller von Offshore-Fundamenten braucht Platz und schaut auf die andere Weserseite. Mit einem Offshore-Terminal wäre Bremerhaven erste Wahl.
Verpasst Bremerhaven wieder den Anschluss? Grüner Wasserstoff wird künftig als Treibstoff der Energiewende in rauen Mengen benötigt. Der Import wird ein großes Thema, gerade für einen Hafen. Aber Bremerhaven ist nicht ans Wasserstoffnetz angebunden.
715 Millionen Euro Schulden nimmt der Senat auf. Dass diese Landesmittel in Problemzonen der Stadt Bremen versickern, kommentiert Reporter Klaus Mündelein.
Vor einem Jahr wurde der Grundsatzbeschluss für den Energy-Port gefasst. Dann wurde es still um den künftigen Hafen für den Umschlag von Windkraftanlagen und Wasserstoff. Untätig war man aber nicht. Und jetzt wird das Projekt sogar zur Chefsache.