Sport

Fußball-Kreisliga Rotenburg wird erneut unglaublich spannend

In der Vorsaison waren sechs Teams aus dem Verbreitungsgebiet der ZEVENER ZEITUNG in der Kreisliga dabei. Jetzt sind es noch vier. Selsingen ist aufgestiegen, Nordheide und Groß Meckelsen haben fusioniert - Ab- oder Aufsteiger gab es nicht.

Prächtige Stimmung bei den Spielern des TuS Zeven und Trainer Jürgen Brockmann nach der Übergabe des Samtgemeindepokals. Das Team ist mit viel Selbstvertrauen in die Saison gestartet hat im Pokal bei Fintau und in der Liga gegen Bremervörde jeweils knapp gewonnen. 

Prächtige Stimmung bei den Spielern des TuS Zeven und Trainer Jürgen Brockmann nach der Übergabe des Samtgemeindepokals. Das Team ist mit viel Selbstvertrauen in die Saison gestartet hat im Pokal bei Fintau und in der Liga gegen Bremervörde jeweils knapp gewonnen. Foto: Andreas Kurth

In der höchsten Spielklasse des Fußball-Kreises Rotenburg gab es eine spannende Saison, der MTSV Selsingen stieg als Meister in die Bezirksliga auf. Vizemeister TSV Bülstedt/Vorwerk scheiterte erst im Elfmeterschießen des Relegationsfinales an Fischerhude-Quelkhorn. Um ein Haar wäre also der aus den Fußballern aus Tarmstedt, Bülstedt und Wilstedt gebildete FC Wörpetal ebenfalls eine Liga höher angetreten.

Nun gilt das neu formierte Team vielen Beobachtern und Experten als einer der Top-Favoriten auf den Meistertitel in der neuen Saison. Nach teilweise beeindruckenden Erfolgen in der Vorbereitungszeit ist der Pflichtspielstart durchwachsen ausgefallen. Dem Sieg im Pokal in Karlshöfen folgte mit dem 1:2 beim FC Alfstedt/Ebersdorf die Auftaktniederlage in der Liga.

Bargemann und Petersen wollen mit dem Team Platz eins bis fünf erreichen

Dennis Bargemann, der das Team gemeinsam mit Andre Petersen trainiert, hat mit dem Team das Ziel für diese Spielzeit erarbeitet: „Als Saisonziel haben wir Platz 1 bis 5 ausgegeben. Das sollte auch realistisch sein mit dem Kader.“ Zu den Titel-Favoriten zählen für die Wörpetaler Trainer neben ihrer eigenen Mannschaft der TuS Zeven, Rot-Weiß Scheeßel, der TSV Bevern und die FSV Hesedorf/ Nartum. Nordheide könne außerdem als Überraschungsteam genannt werden. „Gegen den Abstieg wird sicherlich wieder die halbe Liga spielen. Wer genau da unten reinrutscht, ist schwer zu sagen“, so Bargemann.

Der FC Wörpetal ist tatsächlich der Top-Favorit dieser Saison. Das Team wird sich finden, die beiden erfahrenen Trainer werden eine Einheit formen, die ganz oben mitspielt. Dafür muss alles funktionieren und es darf keine gravierenden Ausfälle geben. Der ZZ-Tipp: Platz 1 bis 3.

Die Kicker aus zwei Vereinen müssen noch besser zusammenfinden

Im Pokal mit einem Freilos versehen ging der Punktspielstart für den FC Nordheide daneben. Gegen den eingespielten MTV Hesedorf gab es eine Niederlage - auch weil MTV-Torjäger Kristian Reitmann einen guten Tag hatte. Die Kicker aus Hamersen und Groß Meckelsen werden sich besser zusammenfinden müssen, angesichts eines knackigen Auftaktprogramms - jetzt geht es zur SG Fintau, dann kommt Bezirksliga-Absteiger Bremervörde - sind die Trainer Florian Ryll und Jannik Block gefordert.

Laut Betreuer Thorsten Holst ist das Saisonziel des Teams ein gesicherter Mittelfeldplatz. „Ich denke, um den Titel wird es ein buntes Treiben geben, dort sehe ich Wörpetal, Hesedorf/Nartum, Bevern und Scheeßel. Ich glaube aber auch, dass es ein bis zwei Überraschungsteams geben kann. Schwer wird es - glaube ich - für Walsede und Alfstedt/ Ebersdorf“, sagt Thorsten Holst.

Wenn sich die völlig neu zusammengestellte Mannschaft - wie bei Wörpetal - erst gefunden hat, sollte es für Nordheide stabile Ergebnisse geben. Angesichts des Potenzials der Truppe muss das vordere Drittel der Liga das Ziel sein. Der ZZ-Tipp: Nordheide wird viele Beobachter überraschen, Platz 3 bis 7 wird es werden.

Junge Zevener Mannschaft ist ein Jahr älter und besser geworden

Mit fünf Spielern, die noch in der A-Jugend hätten spielen können, startete Zeven in die abgelaufene Saison. In der Rückrunde kam ein weiterer A-Jugendlicher dazu, und laut Trainer Sören Haß sind zum Start der neuen Spielzeit drei weitere Spieler dazugekommen, die erst 18 Jahre alt sind. In den 70er Jahre war Borussia Mönchengladbach die Fohlenelf der Bundesliga - in der Kreisliga Rotenburg ist das jetzt der TuS Zeven.

Dennoch wird das Team genannt, wenn es um die Spitzenteams der Liga geht. Haß formuliert ein bescheideneres Ziel: „Es geht um die fußballerische Weiterentwicklung unseres immer noch jungen Teams. Als Favoriten sehe ich - trotz der Auftaktniederlage - Wörpetal, dazu noch Scheeßel. Diese beiden sehe ich ganz vorn. Dazu die üblichen Verdächtigen wie Bevern und Hesedorf/Nartum.“

Beim Abstieg ist sich Haß - wie viele seiner Trainerkollegen - nicht so ganz sicher. „Es ist schwer zu sagen, wer da gegen den Abstieg kämpfen muss. Der erste Spieltag lässt vermuten, dass es wieder sehr, sehr eng in der Liga zugehen könnte“, vermutet der Zevener Coach.

Es ist eine extrem junge Truppe, die Sören Haß da zur Verfügung hat. Fußballerisch kann ihnen der erfahrene Trainer einiges an die Hand geben, das hat das Team schon mehrfach gezeigt. Bemerkenswert ist die Moral der Truppe, bei der SG Fintau gab es im Pokal einen Sieg im Elfmeterschießen, Bremervörde wurde in einer wilden Schlussoffensive niedergerungen. Der ZZ-Tipp: Zwischen Platz 1 und 5 ist alles möglich.

Auch Hesedorf/Nartum wird allgemein zur Spitzengruppe gerechnet

Ebenfalls ein junge und entwicklungsfähige Mannschaft hat Trainer Alexander Kupiec bei der FSV Hesedorf/Nartum beisammen. Im Pokal gab es einen knappen, aber verdienten Erfolg gegen Bremervörde. In der Liga war die FSV nach dem 3:1 gegen Fintau erster Tabellenführer. Nun geht es erneut gegen den BSC - da wird sich zeigen, wie nervenstark die junge Truppe ist.

„Unser Saisonziel ist, auf jeden Fall oben mitzuspielen. Wir haben da Platz 2 bis 4 angesagt und wollen im Pokal gerne bis ins Finale kommen. Wir haben letzte Saison im eigenen Verein wieder gesehen, wie cool es ist, so einen Finaltag zu erleben. In der Liga wollen wir zudem deutlich weniger Gegentore bekommen als letzte Saison“, sagt Kupiec.

Um den Titel spielen werden nach Meinung des FSV-Trainers Wörpetal, Scheeßel und Bevern. In der Abstiegszone werden es demnach die Aufsteiger Unterstedt II, Hemslingen und Byhusen schwer haben, aber auch Alfstedt und Hesedorf.

Schon in der abgelaufenen Saison war mehr drin für die FSV Hesedorf/Nartum - wenn der Abschied von Trainer Niestädt geräuschloser verlaufen wäre. Jetzt ist dem Team wieder viel zuzutrauen, die fußballerischen Fähigkeiten müssen nur regelmäßig abgerufen werden. Der ZZ-Tipp: Zwischen Platz 1 und 5 ist auch für die FSV Hesedorf/Nartum vieles möglich.

Auf reichlich Gelegenheiten zum kollektiven Torjubel hoffen die Spieler der FSV Hesedorf/Nartum auch in der neuen Kreisliga-Saison.

Auf reichlich Gelegenheiten zum kollektiven Torjubel hoffen die Spieler der FSV Hesedorf/Nartum auch in der neuen Kreisliga-Saison. Foto: Clemens Budde

Christopher Mönkehues war in der zurückliegenden Spielzeit lange verletzt, ist in der neuen Saison aber einer der Hoffnungsträger beim neu formierten FC Nordheide.

Christopher Mönkehues war in der zurückliegenden Spielzeit lange verletzt, ist in der neuen Saison aber einer der Hoffnungsträger beim neu formierten FC Nordheide. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

nach Oben