Drei Wochen vor dem Ligaauftakt präsentierten sich beide Teams in guter Verfassung. Zwar waren hundertprozentige Leistungen nach nur drei Wochen Training nicht zu erwarten, doch trotz hochsommerlicher Temperaturen sahen die Zuschauer insbesondere in den ersten 45 Minuten ein flottes Spiel, in dem sich die Gäste keinesfalls versteckten. Von Beginn versuchte die Mannschaft von Trainer Oliver Rozehnal die Partie offen zu gestalten und erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten. Neun Minuten waren absolviert, als die Gäste in Führung gingen. Nach einer Ecke schafften es die Gastgeber nicht, das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu bringen. Nutznießer der missglückten Abwehraktion war Kevin Toma, der den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte hämmerte.
Heeslingen gibt mit dem Tor von Nico Finke eine schnelle Antwort
Die Freude über die Führung war allerdings von kurzer Dauer. Nur fünf Minuten später erkämpfte sich Jan-Lennart Meyer den Ball im Mittelfeld und leitete einen Konter ein. Sein Pass landete bei Daniel Holsten, der zum Sprint ansetzte, nach wenigen Metern Nico Finke bediente und nur Sekunden später gemeinsam mit seinem Stürmerkollegen das 1:1 bejubelte. In der Folgezeit hatten beide Teams einige gute Aktionen in der Offensive, doch weder den Gästen noch den Schützlingen von HSC-Coach Robin Cordes gelang es, den erneuten Führungstreffer zu erzielen.
Sommerhitze lässt die Konzentration auf beiden Seiten deutlich sinken
Mit Beginn der zweiten Halbzeit machten sich die sommerlichen Temperaturen deutlicher bemerkbar. Auf beiden Seiten ließ die Konzentration nach, so dass sich im Spielaufbau vermehrt Fehler einschlichen. Nutznießer waren die Defensivreihen, die viele Aktionen bereits im Keim erstickten und kaum nennenswerte Möglichkeiten zuließen. Als Zuschauer und Spieler innerlich schon auf ein Elfmeterschießen spekulierten, nahm die Partie die entscheidende Wende.
Zunächst stand Schiedsrichter Joris Kahrs im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Foul an Marco Sobolewski (72.) zückte der Unparteiische die Rote Karte und zog sich damit den Unmut der Rieder zu, deren lautstarke Proteste aber Gehör fanden. Im Eifer des Gefechts hatte der Schiedsrichter übersehen, dass Sobolewski keinesfalls freie Bahn gehabt hätte und so revidierte er nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten die Entscheidung.
Thore Littwitz bringt Heeslingen mit dem 2:1 auf die Siegerstraße
Aber irgendwie schien die Szene die Heeslinger noch einmal wachgerüttelt zu haben. Nach einer schönen Aktion von Marco Sobolewski erkämpfte sich Hendrik Dubbels den Ball im gegnerischen Strafraum und bediente dann den deutlich besser postierten Thore Littwitz, der die 2:1-Fürhung erzielte (78.). In den verbleibenden Minuten stemmten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage, doch als Daniel Holsten einen Konter nutzte und auf 3:1 erhöhte (90.), war die Partie endgültig entschieden und die nächste Runde im Bezirkspokal erreicht.
"Nach drei Wochen Training gibt es noch einiges zu verbessern. Im Spielaufbau müssen wir unter anderem wesentlich kreativer und schneller werden. Da ist in jedem Fall noch Luft nach oben. Daran werden wir in den nächsten Wochen noch arbeiten. In jedem Fall ist es schön, dass wir eine Runde weiter sind, denn dadurch haben wir in der nächsten Woche mit Hülsen oder Hammah einen sehr attraktiven Gegner, wo wir dann noch einmal richtig gefordert werden", so Robin Cordes gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.

Daniel Holsten erzielte kurz vor Schluss den alles entscheidenden Treffer zum 3:1 für Heeslingen. Foto: Siegbert Demmer

Lukas Meyer macht sich ganz lang, stört die gegnerische Aktion bereits in der Entstehung. Foto: Siegbert Demmer