Es war um die 75. Minute, der Bremervörder SC führte mit 2:0, als TuS-Teammanager Jens Hinrichs sagte: „Drei gute Chancen müssen sie sich noch herausspielen, dann ist das trotz der Niederlage für mich in Ordnung.“ Nach dem Abpfiff grinste Hinrichs dann breit und meinte: „Siehste, das waren die drei Chancen. Dieses Mal darfst Du mich auch zitieren.“ Es war kein Wunder, dass der Teammanager bestens gelaunt war - die angemahnten drei Chancen hatten seine Jungs alle zu Toren genutzt, das Spiel gegen Bezirksliga-Absteiger Bremervörder SC damit in der Schlussphase komplett gedreht.
Zevener vergeben ihre Chancen - BSC liegt zur Pause überraschend vorn
Vom Anpfiff weg hatte der Gast aus Bremervörde zunächst deutlich mehr Dampf auf dem Kessel. Immer wieder wurden Bälle auf die Flügel gespielt und direkt zurück in die Mitte geschlagen, in der Hoffnung, dort einen Abnehmer zu finden. Mit viel Einsatz überstanden die Zevener diese Phase, befreiten sich von dem Druck und kamen ihrerseits zu guten Einschussmöglichkeiten. Christian Sterz, Josh Klindwort und Ben Ally Shabani vergaben aber durch unpräzise Schüsse. Stattdessen brachten Toni Fahrner (42.) und Kevin Tews (46.) den BSC kurz vor der Pause überraschend in Führung.
Mit einer fulminanten Schlussoffensive dreht der TuS Zeven die Partie
Nach Wiederbeginn folgte ein offener Schlagabtausch, bei dem die Gäste durchaus den Deckel hätten draufmachen können. Zeven war besser, ging aber weiterhin verschwenderisch mit seinen Möglichkeiten um, überstand . Das Team von Trainer Sören Haß rannte nun aber unermüdlich an - und wurde schließlich belohnt. Zunächst trafen Cjhristian Sterz und Josh Klindwort mit einem Doppelschlag (77. und 79.). Bremervörde versuchte, unbedingt den einen Punkt mitzunehmen. Und dann die 93. Minute - per Hacke traf der Zevener Torjäger Armel Arakaza den Innenpfosten, der Ball landete zum 3:2 im Netz - und die Zevener bejubelten ihren Auftaktsieg.
Sören Haß ist vor allem mit der Moral seiner Mannschaft hochzufrieden
TuS-Coach Haß war mit seiner Mannschaft hochzufrieden. „Was für ein wildes Spiel. Wir haben schwach angefangen und Glück bei der ersten Chance von Fahrner, ab der 10. Minute fand ich uns aber klar besser und in dieser Phase müssen wir zwingend in Führung gehen. Stattdessen schenken wir dem BSC die Tore und liegen völlig unnötig 0:2 hinten“, so Haß zur ersten Halbzeit.
„In der Kabine habe ich gesagt, entweder gehen wir hier unter oder wir drehen das noch. Deswegen war die zweite Hälfte auch ziemlich wild, weil wir volles Risiko gegangen sind“, berichtet der Zevener Trainer weiter.
In dieser Phase habe Maurice Meyer das Team mit ein paar klasse Paraden im Spiel gehalten. „Wenn der BSC da das 0:3 macht, ist das Ding wahrscheinlich durch. Mit dem 1:2 waren wir wieder drin und haben mit einer überragenden Mentalität das Spiel gedreht. Das war fußballerisch nicht unbedingt ein Leckerbissen, dafür war es ein Sieg des unbändigen Willens und ich bin stolz auf die Jungs, dass sie das mit so einer Mentalität gedreht haben.“

Mit der Hacke lenkte Armel Arakaza in der 93. Minute den Ball an den Innenpfosten des Bremervörde Tores, von wo aus er in die Maschen prallte - zum viel umjubelten Siegtreffer für Zeven. Foto: Andreas Kurth