Der Sieg des Oberligisten gegen den Bremenligisten war am Ende aufgrund der starken Defensiv-Leistung verdient, aber der Spielverlauf war dann doch überaus kurios. Es lief der erste Angriff der Heeslinger, die Hemelinger Abwehr leistete sich einen Abspielfehler im eigenen Strafraum, Luca Althausen ging energisch dazwischen, eroberte den Ball und versenkte ihn zum Führungstreffer in den Maschen. Da war noch nicht einmal eine Minute gespielt. Niemand konnte ahnen, dass dieser Treffer das Tor des Tages sein und dem Heeslinger SC somit den Turniersieg einbringen würde.
HSC-Keeper Emilio Moussalli pariert glänzend einige Schüsse
In dieser Anfangsphase zeigten sich die Heeslinger hellwach, liefen ihre Gegner weit in deren Hälfte an, pressten offensiv. Die Hemelinger hatten damit zunächst sichtbar Probleme, aber nach einer Phase der Orientierung wurde der Bremenligist seinerseits offensiver, erspielte sich einige Einschussmöglichkeiten. Die Schüsse gingen aber neben und über das Heeslinger Tor oder wurden von HSC-Keeper Emilio Moussalli glänzend pariert.
Gegen konzentrierte Abwehr kommt der HSC nur noch zu wenigen Chancen
Torschütze Luca Althausen, aber auch andere Offensivkräfte des HSC, hatten durchaus Möglichkeiten, ihre Führung auszubauen. Oft wurde gut bis in den Strafraum der Hemelinger kombiniert, dann wurden aber falsche Entscheidungen getroffen, zu spät oder gar nicht abgespielt. Hinzu kam, dass die Bremer Kicker jetzt zunehmend konzentrierte Abwehrarbeit leisteten, in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kamen die Heeslinger mit ihren Angriffen deutlich seltener bis in den Strafraum durch.
Vor der erneut eher bescheidenen Zuschauerkulisse lieferten sich die beiden Teams einen engagierten Schlagabtausch, der ein größeres Publikum verdient gehabt hätte. Beide Mannschaften spielten recht ballsicher, kombinierten gut, aber die jeweiligen Defensivreihen leisteten eben gute Arbeit. Beim Heeslinger SC fiel auf, dass die beiden Außenspieler in der Vierer-Abwehrkette, Jarno Böntgen und Philipp Wilkens, sehr hoch standen und immer wieder in das Offensivspiel ihres Teams eingebunden wurden.
Offene Partie mit nur wenigen hochkarätigen Strafraumszenen
Daraus ergaben sich Lücken, in die Hemelinger Spieler liefen, aber die HSC-Abwehr klärte alle Angriffsbemühungen. Das galt aber auf der anderen Seite auch für die Angriffe der Mannschaft von Trainer Malte Bösch. Die Abstände waren oft zu groß, die nötige Passschärfe fehlte, Hemelingen störte immer wieder entscheidend. So gab es eine offene Partie, bei der hochkarätige Strafraumszenen mit zunehmender Spieldauer tatsächlich immer seltener wurden.
Das änderte sich auch nach der Pause nicht. HSC-Coach Bösch wechselte mehrfach, und die neuen Spieler auf dem Platz fügten sich gut in den Abwehrverbund des Heeslinger Oberligisten ein. Der SV Hemelingen, vom Stadionsprecher als Teilnehmer im DFB-Pokal angekündigt, hatte in der zweiten Hälfte sichtbar mehr vom Spiel, aber die wirklich klaren Torchancen blieben aus. Zu konzentriert war die HSC-Defensive. Alle Spieler beteiligten sich mit großem Kampfgeist an der Abwehrarbeit.
Trainer Malte Bösch ist mit den Siegen bei zwei Turnieren zufrieden
Zwar erzielte Heeslingen kein zweites Tor mehr, was durchaus möglich gewesen wäre, kassierte aber auch keinen Gegentreffer. Der dritte Sieg im dritten Turnierspiel wurde am Ende sicher über die Zeit gebracht, und die Kicker von Malte Bösch sicherten sich den zweiten Turniersieg innerhalb weniger Tage.
„Wir haben beide Vorbereitungsturniere gewonnen, was erst einmal positiv ist. Im Spiel gegen Hemelingen hat die Mannschaft eine Leistung gezeigt, bei der noch viel Luft nach oben war. Das war aber auch der erste Gegner, der etwas stärker war, wobei Hemelingen - wie wir auch - sicher nicht alle Mann an Bord hatte. Es ist positiv, dass wir das Turnier gewonnen haben, und in den letzten zwei Spielen wurde auch die Null gehalten, das ist uns letzte Saison auch nicht so häufig gelungen“, so der Heeslinger Trainer gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.
Am kommenden Samstag geht es zum Testspiel beim TuS Dassendorf
Zum aktuellen Zeitpunkt der Vorbereitung sei es normal, so Bösch weiter, dass spielerisch und taktisch noch nicht alles reibungslos laufe. „Wir haben bei den beiden Turnieren alle fünf Spiele gewonnen, aber eigentlich hatte ich geplant, dass wir in Elsdorf auch einen Test gegen einen Regionalligisten haben, das hatten wir bisher nicht. Jetzt spielen wir noch gegen Dassendorf und Brinkum und erwarten schon, dass beide Teams relativ starke Gegner sind. Für die nächste Saison würde ich mir wünschen, dass da wieder Regionalligisten am Start sind.“
Am kommenden Samstag geht es nun also nach Schleswig-Holstein, zum Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf. Die Partie am Rande der Hansestadt wird am 19. Juli um 13 Uhr angepfiffen.

Engagierte Zweikämpfe lieferten sich die Spieler des Heeslinger SC mit ihren Hemelinger Kontrahenten. Hier wird das Trikot von Erik Köhler auf Reißfestigkeit getestet. Foto: Andreas Kurth

Youngster Philipp Wilkens machte als linker Verteidiger erneut eine gute Partie, schaltete sich oft in die Offensive des Teams ein. Foto: Andreas Kurth