Die Gewinner des Veltins-Lokalsportpreises 2025 stehen fest: Levin Meis belegt den ersten Platz in der Kategorie „Wort“ - er überzeugte mit einer Artikelserie, die er für die NORDSEE-ZEITUNG schrieb. Im Mittelpunkt der Geschichte: ein besonderes Trikot.
So unwahrscheinlich wie sensationell
Dieser Fall ist so unwahrscheinlich wie sensationell: Auf dem Flohmarkt in Bremerhaven hängen hunderte Kleidungsstücke. Zwischen den ungezählten Jacken, Blusen und Hemden hängt ein blaues Sport-Trikot. Kein Wappen, kein Name. Ein schönes, altes Handball-Trikot könnte man meinen.
Doch das ist falsch: Dieses blaue Trikot hat eine große Vergangenheit. Es kennt die Bundesliga, die Siebziger, den jungen Rudi Assauer und trägt einen ganz besonderen Sponsor auf der Brust: Norda. Wenn es echt ist, könnte es von Werder Bremen sein. Ein rares Stück, fast ein halbes Jahrhundert alt. Um der Geschichte dieses blauen Werder-Trikots auf den Grund zu gehen, hat sich Levin Meis auf eine monatelange Recherche begeben.
Vom doppelten Glück und dem, was wirklich zählt
Es braucht manchmal etwas Glück für eine gute Geschichte. Levin Meis hatte in doppelter Hinsicht Glück, als er zunächst das Trikot auf einem Flohmarkt kaufte und etwas später zufällig erfuhr, was für ein seltenes Stück er erworben hatte. Die Kunst ist es dann jedoch, dieses Glück zu nutzen und eine spannende Geschichte zu kreieren. Und genau das ist Meis gelungen, lobt die Jury.
Levin Meis nimmt den Leser in seiner sechsteiligen Serie mit auf eine Reise in die Vergangenheit zu den Anfängen des Fußballsponsorings und trifft verschiedene Gesprächspartner, die mit ihrem Wissen die Bedeutung des Trikots immer klarer machen.
Der Spannungsaufbau ist mehr als gelungen, lobt die Jury, und auch wenn am Ende der Weg des Fundstücks nicht ganz nachzuvollziehen ist, bleiben viele interessante und teilweise auch überraschende Informationen im Gedächtnis hängen. Mit dem Verschenken des Trikots für einen guten Zweck sorgt Meis für einen runden Abschluss, der nicht nur den Leser, sondern auch den Fußballklub FC Sparta sowie den Moderator Arnd Zeigler glücklich macht. Denn der Werder-Stadionsprecher suchte fast 50 Jahre lang nach dem blauen Norda-Trikot.
„Ich freue mich riesig, dass die Jury meine Arbeit auszeichnet. Die unglaubliche Reise, auf die mich dieser Flohmarktfund geschickt hat, nimmt damit ein besonderes Ende für mich. Die viele Arbeit, die ich in diese Serie gesteckt habe, wird mit dem Preis gewertschätzt. Dafür kann ich mich nur bedanken“, sagte Meis nach der Preisverleihung.
Jury sichtet über 100 Beiträge
Für die Bewertung und Auszeichnung sichtete die Jury in diesem Jahr über 100 Beiträge von Lokalsportjournalistinnen und -journalisten aus ganz Deutschland. „Es ist jedes Jahr aufs Neue eine schwere Entscheidung, die besten Einreichungen für die drei Kategorien festzulegen und die Gewinner zu küren. Den Redaktionen ist es einmal mehr gelungen, spannende und relevante Themen zu definieren und starke Geschichten zu erzählen und im Foto festzuhalten“, so Ulrich Biene, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins.
„Im Lokalsport geht es um so viel mehr als um reines Sportgeschehen und die Spielberichte nach dem Wochenende. Es sind die Hintergründe, Persönlichkeiten, Emotionen und Schicksale, die hier durch großes Engagement der Journalistinnen und Journalisten in Geschichten gebracht und den Lesern übermittelt werden“, sagt Martin Wieske, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL).
Seit 22 Jahren ein etablierter Preis für lokalsportlichen Journalismus
Der Veltins-Lokalsportpreis ist der einzige bundesdeutsche Medienpreis im Lokalsportjournalismus. Er wird vom Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL) und der Veltins-Brauerei vergeben. Der Preis würdigt das journalistische Engagement an der Basis - und das Engagement der Lokalsportjournalisten, das über die alltägliche Ergebnisberichterstattung hinausgeht. Die Preisträgerinnen und Preisträger, die Prämien in einer Gesamthöhe von 6.750 Euro erhielten, wurden im Rahmen des VDL-Branchentreffs 2025 geehrt.
Weitere Preisträger
In der Kategorie „Wort“ überzeugte auch Anja Treiber (Weinheimer Nachrichten). René Traut (Westfalenpost) und Jens Hippe (Soester Anzeiger) entscheiden die Kategorie „Bild“ für sich. Die Gewinner der Kategorie „Online“ sind Roman Prokopenko, Johannes Götze, Tobias Konrad und Ralph Kraus (Fuldaer Zeitung) und Tobias Dohr und Dennis Schott (Weser-Kurier/Osterholzer Kreisblatt).