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Sittensen spielt als Aufsteiger starke Saison in der Regionsoberliga

Die Handballerinnen des VfL Sittensen haben in der Regionsoberliga eine bemerkenswerte Saison gespielt. Als Aufsteigerinnen belegten die Mädels von Trainer Boris Geyer den vierten Platz - nur drei Punkte hinter Meister TSV Bremervörde II.

Strahlende Gesichter bei den Spielerinnen des VfL Sittensen und ihrem Trainer Boris Geyer. Der Aufsteiger hat in der Regionaloberliga eine starke Saison gespielt und mit drei Punkten weniger als der Meister einen beachtlichen vierten Platz belegt.

Strahlende Gesichter bei den Spielerinnen des VfL Sittensen und ihrem Trainer Boris Geyer. Der Aufsteiger hat in der Regionaloberliga eine starke Saison gespielt und mit drei Punkten weniger als der Meister einen beachtlichen vierten Platz belegt. Foto: VfL Sittensen

„Wir haben immer nur knapp verloren, vier Treffer Differenz war die höchste Niederlage. Am Ende haben wir nur drei Punkte Differenz zum Meister. Vor der Saison wäre dieses Abschneiden für mich völlig in Ordnung gewesen, aber so wie die Saison dann gelaufen ist, muss ich ehrlich sagen, da war sogar mehr drin für uns“, sagt Trainer Boris Geyer im Rückblick auf die Spielzeit zur ZEVENER ZEITUNG.

Geyer ärgert sich über die schlechte Trefferquote bei Sieben-Meter-Würfen

Absolut zu gering war für den VfL-Coach die Erfolgsquote bei den Sieben-Meter-Strafwürfen. „Da hätten wir mit einer besseren Trefferquote tatsächlich auch mehr Punkte holen können“, ist Geyer überzeugt. Nur 59 Prozent der Strafwürfe führten zu Toren.

In der Gesamtzahl der Sieben-Meter-Tore ist Lilly Flemming einsame Spitzenreiterin im Team. 41 ihrer 62 Würfe versenkte sie im gegnerischen Tor, liegt mit 66,13 Prozent auch über dem Mannschaftsdurchschnitt. „Ich würde mir von meinem Trainer wünschen, auch in der kommenden Saison wieder viele Sieben-Meter zu werfen. Wir werden mal schauen, wie er darüber denkt“, so Flemming mit Seitenblick auf ihren Coach.

Lilly Flemming ist noch in einer weiteren Statistik einsam an der Spitze

In der Saison kassierte der VfL Sittensen zwei Rote Karten, 15 Gelbe Karten und stolze 52 Zwei-Minuten-Strafen. Auch in dieser Statistik ist Lilly Flemming führend beim VfL, 19-mal musste sie das Spielfeld verlassen. Es folgen Jana Pauline Lehr (7) und Viola Stemmann (6).

„Wir haben nicht umsonst mit 346 Gegentoren die beste Abwehr der Regionsoberliga, das hat mich als Trainer schon sehr gefreut. Die Mädels gehen aggressiv drauf, sie sollen den Kontakt mit ihren Gegenspielerinnen suchen. Da gibt es dann auch mal Strafen“, erklärt Geyer.

Training mit den Männern macht die Handballerinnen robuster

„Wir trainieren ja gemeinsam mit den Männern, das macht viel aus, da werden wir robuster. Na klar gibt es dann Zeitstrafen und Siebenmeter, wenn wir zupacken. Dass wir wegen Meckerns runterfliegen ist eher die Ausnahme. Manchmal besprechen wir einzelne Situationen mit dem Schiedsrichter. Manche sagen dann etwas, andere eben nicht“, berichtet Flemming.

Einen beachtlichen Anteil an der guten Abwehrarbeit hat Torhüterin Anna-Lena Petersen-Dammaß. Sie hält nicht nur viele aus dem Spiel heraus geworfene Bälle, sondern ist häufig auch eine echte Sieben-Meter-Spezialistin. „Das ist tatsächlich eine Frage der Tagesform. In manchen Spiele halte ich alle Sieben-Meter-Würfe, in anderen eben nicht. Aber die Quote ist schon ganz ordentlich“, so Petersen-Dammaß.

Starke Torhüterin gibt den Abwehr-Spielerinnen ein gutes Gefühl

„Also ich kann sagen, dass die Abwehr ein echt besseres Gefühl hat, wenn Anna-Lena hinter uns im Tor steht. Wir wissen dann, viele der geworfenen Bälle wehrt sie ab“, lobt Lilly Flemming ihre Mitspielerin. Taktisches Geschick ist laut Boris Geyer gegen groß gewachsene Kreisläuferinnen gefragt, wie sie in vielen Mannschaften auf dem Feld stehen. „Da hilft nur eines, die Passwege müssen zugestellt werden. Wenn die körperlich überlegenen Spielerinnen den Ball bekommen und frei zum Wurf kommen, wird es schwierig, ein Tor zu verhindern. Aber das Zustellen der Passwege klappt schon richtig gut“, sagt der VfL-Trainer. „Und ich muss schon sagen, Anna-Lena ist eine der besten Torhüterinnen der Liga.“

VfL Sittensen könnte auch in der neuen Saison wieder oben mitspielen

In der kommenden Saison könnte der VfL Sittensen gut wieder oben mitspielen. „Bremervörde steigt auf. Sottrum war der unangenehmste Gegner, wechselt jetzt aber die Region. Fredenbeck steigt auf. Mal schauen, was das wird. Wir haben eine große Stärke, das ist die Kondition. Wir können in der Schlussphase der Spiele oft noch zulegen, das ist ein echter Vorteil. Oder wir gehen die ganzen 60 Minuten hohes Tempo, was wir auch können“, so Boris Geyer.

Angesichts der hohen Trainingsbeteiligung könne er taktische Dinge immer gut einüben, und das werde im Spiel auch umgesetzt, so Geyer weiter. Wenn die Nerven bei den Sieben-Meter-Würfen noch besser werden, freut er sich auf eine tolle nächste Saison.

41 ihrer 59 Tore in dieser Saison erzielte Lilly Flemming durch verwandelte Sieben-Meter-Strafwürfe. Damit kam sie bei den Strafwürfen auf eine Erfolgsquote von 66 Prozent und war bei den Sieben-Meter-Würfen mit Abstand die erfolgreichste Spielerin ihres Teams.

41 ihrer 59 Tore in dieser Saison erzielte Lilly Flemming durch verwandelte Sieben-Meter-Strafwürfe. Damit kam sie bei den Strafwürfen auf eine Erfolgsquote von 66 Prozent und war bei den Sieben-Meter-Würfen mit Abstand die erfolgreichste Spielerin ihres Teams. Foto: Andreas Kurth

Trainer Boris Geyer ist mit der Saison zufrieden - auch wenn in der Nachbetrachtung sogar mehr für sein Team drin gewesen wäre.

Trainer Boris Geyer ist mit der Saison zufrieden - auch wenn in der Nachbetrachtung sogar mehr für sein Team drin gewesen wäre. Foto: VfL Sittensen

Anna-Lena Petersen-Dammaß gehört auch in der Regionsoberliga zu den stärksten Torhüterinnen und hat dem VfL Sittensen schon so manchen Punkt gerettet.

Anna-Lena Petersen-Dammaß gehört auch in der Regionsoberliga zu den stärksten Torhüterinnen und hat dem VfL Sittensen schon so manchen Punkt gerettet. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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