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Sittenser Handballerinnen erkämpfen sich den Derbysieg

In einem sehenswerten und vor allem torreichen Spiel schlugen die Sittenser Handballerinnen den TuS Rotenburg II mit 33:29. Durch den verdienten Erfolg im letzten Spiel der Saison rückte das Team bis auf drei Punkte an Meister Bremervörde II heran.

Linda Lachmann setzt sich am Kreis durch und erzielt eines ihrer sechs Tore - darunter drei verwandelte Sieben-Meter-Würfe.

Linda Lachmann setzt sich am Kreis durch und erzielt eines ihrer sechs Tore - darunter drei verwandelte Sieben-Meter-Würfe. Foto: Andreas Kurth

Es war eine dieser Szenen, von denen man sagt, ein Drehbuchautor dürfe sie in keinen Film hineinschreiben, weil sie zu unrealistisch sei. Da läuft das Team des VfL Sittensen die ganze erste Halbzeit einem Rückstand hinterher, gleich mehrfach aus, aber tatsächlich genau mit der Pausensirene gehen die Gastgeberinnen erstmals mit 16:15 in Führung.

Was war los in der ersten Halbzeit? Die Sittenserinnen wirkten nervös, verwarfen ungewohnt viele Bälle, lagen nach fünf Minuten mit 2:6 hinten. Bahnte sich da eine unerwartete Niederlage an? Das Team von Trainer Boris Geyer zeigte Moral, kämpfte sich gegen die zunächst durchsetzungsstarken und treffsicheren Gäste aus der Kreisstadt Tor um Tor heran.

Lilly Flemming sorgt nach elf Minuten für den ersten Gleichstand

Mit einem verwandelten Strafwurf sorgte Lilly Flemming nach elf Minuten mit dem 8:8 für den ersten Gleichstand. Rotenburg zog abermals davon, aber jetzt ließen die Gastgeberinnen nicht mehr locker. Über 12:12 und 14:14 ging es weiter, bis eben zur ersten Führung durch das Tor von Jana Pauline Lehr in letzter Sekunde.

Nach der Pause setzte sich das Geyer-Team rasch auf drei und später vier Tore ab. Jetzt wurden Tempogegenstöße zu Toren genutzt, und bei den Strafwürfen hatten die Sittenserinnen eine gute Quote. Lilly Flemming versenkte fünf von sieben Strafwürfen, erzielte insgesamt sechs Tore. Auf die gleiche Zahl kam Linda Lachmann, die zwei ihrer drei Siebenmeter verwandelte.

Gleich drei Sittenser Spielerinnen werfen jeweils sechs Tore

Die Gastgeberinnen bekamen keine Zeitstrafen, drei Rotenburgerinnen mussten jeweils für zwei Minuten vom Feld. Gegen den VfL wurden nur drei Strafwürfe verhängt, und zehn gegen die Gäste. Neben Flemming und Lachmann waren Jana Pauline Lehr (6) und Kathrin Holst (5) noch besonders erfolgreich als Torschützinnen.

Der VfL lag zum Ende hin zeitweise sogar mit sieben Toren vorn, bei 33:29 ertönte schließlich die Sirene. Trainer Boris Geyer war mit der gezeigten Leistung zufrieden: „Die ersten fünf Minuten haben wir verschlafen, immer wenn wir dran waren, haben wir zu einfache Tore kassiert. Die Mannschaft hat aber Charakter gezeigt und sich immer wieder rangekämpft.“

Gefallen hat dem VfL-Coach der Auftakt nach der Pause. „Anfang der zweiten Halbzeit konnten wir uns absetzen auf 2 bis 3 Tore. Die Abwehr stand jetzt besser. In den letzten Minuten ließen die Kräfte etwas nach. Aber am Ende haben wir verdient zwei Punkte zu Hause behalten und die Saison überaus positiv beendet“, sagte Geyer zur ZEVENER ZEITUNG.

Lilly Flemming zeigte einmal mehr gute Nerven am Siebenmeter-Punkt, verwandelte fünf von sieben Strafwürfen.

Lilly Flemming zeigte einmal mehr gute Nerven am Siebenmeter-Punkt, verwandelte fünf von sieben Strafwürfen. Foto: Andreas Kurth

Jana Pauline Lehr war für die Gäste nur schwer zu halten, erzielt hier einen ihrer insgesamt sechs Treffer für Sittensen.

Jana Pauline Lehr war für die Gäste nur schwer zu halten, erzielt hier einen ihrer insgesamt sechs Treffer für Sittensen. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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