Sport

Tanzen, baggern und schmettern - Nina Körner lebt beim TuS Zeven den Sport

Die Mitgliedschaft beim TuS Zeven wurde Nina Körner in die Wiege gelegt. Opa Fritz war lange Jahre 1. Vorsitzender, Papa Axel ist 1. Vorsitzender. Und Nina Körner ist jetzt verdientes Mitglied des TuS Zeven - mit nur 24 Jahren.

Kapitänin Nina Körner

Kapitänin Nina Körner steigt zum kraftvollen Schmetterball hoch. Foto: TuS Zeven

Wer sich mit Nina Körner zum Gespräch verabreden will, muss flexibel sein. Zwar hat die Erzieherin derzeit nur eine Teilzeitstelle, aber montags und dienstags ist jede zweite Woche ein langer Tag bei der Arbeit angesagt, mittwochs sogar in jeder Woche. Am Mittwoch folgt das Volleyball-Training mit ihrer Jugend-Mannschaft, und dann das eigene Training mit dem Oberliga-Team. Da ist erst nach 21 Uhr Schluss.

Mehr als eine Teilzeitstelle ist wegen des Sports gar nicht möglich

Donnerstags ist um 14 Uhr Feierabend, ab 16 Uhr trainiert sie ihre Tanzgruppen. Freitags wieder Arbeit bis 14 Uhr, 17 bis 21 Uhr Volleyball. Am Wochenende geht es dann zu den Spielen der U14-Volleyballer, oder zu den Partien der beiden Frauen-Teams. „Tatsächlich kann ich nur eine Teilzeitstelle annehmen, sonst würde das mit den sportlichen Hobbys ja gar nicht funktionieren“, berichtet Körner.

„Bei der Prägung ist Vorstandsarbeit für mich natürlich auch vorstellbar. Mein Opa Fritz war lange Jahre Vorsitzender des TuS, jetzt ist es mein Papa Axel. Ich war schon stellvertretende Abteilungsleiterin, bin Schiedsrichter-Wart. Von daher bin ich offen dafür, Verantwortung im Verein zu übernehmen“, erzählt Nina Körner im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.

Kapitänin der Frauen-Mannschaft in der Volleyball-Oberliga - und DJ

Beim Sportlerball hat ihr Vater Axel bei der Ehrung zum verdienten Mitglied berichtet, dass Nina beim Gerätturnen und Jazztanz aktiv war und ist. „Seit 2016 bis heute hat sie alle Jazztanz-Gruppen als Trainerin übernommen. Außerdem ist sie aktive Volleyballerin. 2018 hat sie den Trainerschein C im Volleyball gemacht. Sie hat hier immer unterstützt und trainiert seit einigen Jahren auch selbst durchgehend Mannschaften. Außerdem hat sie mittlerweile auch einen B-Schiedsrichterschein - und ist damit mit mir die Einzige, die zurzeit in der Oberliga pfeifen kann. Nina spielt in der ersten Frauen-Mannschaft in der Volleyball-Oberliga, ist dort Kapitänin und DJ“, so der 1. Vorsitzende.

„Zum Tanzen bin ich durch meine Mama gekommen, da war ich erst fünf Jahre alt. Als Mama das aus beruflichen Gründen nicht mehr konnte, habe ich mit 15 eine Gruppe als Trainerin übernommen. Zwischendurch waren es mal drei Gruppen, aktuell sind es noch zwei. Die 6- bis 12-Jährigen, und die 12- bis 19-Jährigen“, erzählt die junge Sportlerin.

Arbeit mit dem Nachwuchs macht Nina Körner besonders viel Spaß

Daneben trainiert die passionierte Volleyballerin die U14 Mixed-Mannschaft, und gelegentlich auch die zweite Frauenmannschaft der Volleyball-Abteilung. „Es macht mir viel Spaß mit den jungen Nachwuchsspielerinnen. Ich war am Anfang meiner Zeit als Spielerin ganz lange in der damaligen dritten Mannschaft gemeldet, habe dann aber schon in der Zweiten und Ersten ausgeholfen. Dann kamen immer mehr Einsätze in der Ersten, und irgendwann war ich dauerhaft dabei.“

Das Training beim Jazz Dance macht Nina Körner aus einem besonderen Grund viel Spaß: „Da kann man seine Gefühle in die Tänze hineinbringen, kann viel ausprobieren. Mit einer Gruppe mache ich dann beispielsweise mal Hip-Hop, das hängt stark von der Stimmung an dem Tag ab. Bei den Jüngeren sind rund 20 dabei, etwa zehn bei den Älteren.“

Erfahrungen aus dem Sport nutzt die junge Trainerin auch im Beruf

Ihre Erfahrungen als Trainerin - in beiden Sportarten - hat sie auch schon für den Beruf genutzt. „Beim Sport habe ich gelernt, ruhig zu bleiben. Und immer wieder Spaß reinzubringen. Insgesamt lernt man, flexibler zu sein, und das übertragt sich eben auch gut auf den beruflichen Alltag.“

Beim Volleyball sei sie die klassische Team-Playerin, so Nina Körner. „Ich liebe es einfach, mit den Mädels auf dem Feld zu stehen, unsere Punkte zu feiern, und hinterher Party zu machen - egal, was im Spiel war. Als Kapitänin bin ich auch für die Stimmung verantwortlich. Manchmal ist auch eine Vermittlerrolle gefragt, wobei es schon speziell ist, dass der eigene Vater auch der Trainer ist.“

Der TuS Zeven als Verein ist für Nina Körner enorm wichtig. „Ohne Trainer und andere Ehrenamtliche geht es nicht, da würde der Verein untergehen. Ich bin damit aufgewachsen, meine Familie war da schon prägend. Ich sage mir deshalb, es ist gut, die eigenen Erfahrungen an andere weiterzugeben. Das Leben in einer Sportlerfamilie bedeutet aber auch, dass viele erst einmal sagen: ‚Du bist also die Tochter von Axel.‘ Aber daran gewöhnt man sich.“

 Nina Körner

Nach dem Spiel gegen Spelle-Venhaus wurde die Zevener Kapitänin Nina Körner zur wertvollsten Spielerin gewählt - die Trophäe bekam sie von Vater und Trainer Axel überreicht. Foto: Kurth

 Nina Körner

Nach einem Satzgewinn gibt es bei Nina Körner und ihren Mitspielerinnen zufriedene Gesichter. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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