Sport

Tarmstedterin Ellen Resech ist mit Handball groß geworden

Das Ehrenamt wird beim TuS Tarmstedt großgeschrieben. Regelmäßig werden dort die Sportler des Jahres gewählt, dazu gehören nicht nur erfolgreiche Athleten, sondern auch Ehrenamtliche, die den Sportbetrieb erst möglich machen - wie Ellen Resech.

Die Handball-Minis des TuS Tarmstedt mit ihrer Trainerin Ellen Resech, die als Sportlerin des Jahres geehrt wurde.

Die Handball-Minis des TuS Tarmstedt mit ihrer Trainerin Ellen Resech, die als Sportlerin des Jahres geehrt wurde. Foto: Ernst Matthiesen

Aus der Sporthalle der KGS Tarmstedt dringen laute Kinderstimmen. Es ist Freitagnachmittag und der Handballnachwuchs des TuS Tarmstedt hat Training. In der abgeteilten Halle trainieren auch die „Handball-Minis“. Sieben Kinder zwischen vier und sechs Jahren lernen hier, wie man den Ball richtig wirft und fängt.

Sportlerin des Jahres beim TuS Tarmstedt war richtig überrascht

Mitten im Getümmel steht Ellen Resech. Die 42-Jährige ist nicht nur Trainerin der Handball-Kids, sondern auch Sportlerin des Jahres beim TuS Tarmstedt. „Ich bin echt überrascht, dass die Wahl auf mich fiel. Denn eigentlich mache ich nichts Besonderes im Verein“, meint sie bescheiden. Doch die Jury des Sportvereins sieht das anders.

„Auch nach ihrer aktiven Zeit blieb sie dem TuS Tarmstedt treu und unterstützt vor allem den Nachwuchs. Als Übungsleiterin im Kinderturnen und Trainerin der Handball-Minis gibt sie ihre Begeisterung für Bewegung weiter“, so die Begründung für die Auszeichnung. „Natürlich bin ich stolz und fühle mich durch diese Auszeichnung wertgeschätzt“, freut sich Ellen Resech.

Nach einer Auszeit kehrte Ellen Resech zum Handballsport zurück

Schon als Kind war sie in der Handballmannschaft des TuS Tarmstedt aktiv. „Mich hat vor allem die Gemeinschaft begeistert, das Teamgefühl auch jenseits der Spiele, wenn wir zum Beispiel Freizeiten und Ausflüge gemacht haben oder zu Turnieren gefahren sind“, erinnert sich die gelernte Kauffrau. „Aber dann kam die Ausbildung und ich habe mir eine Auszeit gegönnt“, erklärt Ellen Resech weiter. Doch als sie Mitte dreißig war, kehrte sie zum Handball zurück und war im Handballvorstand als Spielwartin aktiv.

Zunächst beim Turnen und jetzt auch beim Handball als Trainerin aktiv

Mittlerweile spielt sie aber nicht mehr und hat den Ball gegen den Badmintonschläger ausgetauscht. „Beim Handball waren mir das auf Dauer einfach zu viele Blessuren und ich habe gemerkt, dass ich mich lieber als Trainerin engagiere“, mein die zweifache Mutter. Dass es ihr Spaß bereitet Kinder zu trainieren, hat sie beim Turnen festgestellt. „Meine Töchter waren beim Kinderturnen, und als das wegen Trainermangel kurz vor dem Aus stand, habe ich es einfach für ein Jahr übernommen“, erinnert sich Ellen Resech. Und da auch für den Handballnachwuchs Trainer fehlten, sprang sie auch dafür in die Bresche.

Dass sie den Zusammenhalt des Vereins und den Teamgeist im TuS Tarmstedt aktiv gefördert hat, davon will sie eigentlich gar nichts hören. Denn für die ehemalige Handballerin ist es einfach Ehrensache, zu helfen. „Vielleicht liegt es daran, das ich mit Teamgeist groß geworden bin - und außerdem helfe ich gern“, überlegt sie laut. Sie wünscht sich, dass mehr Menschen so denken würden.

Mit mehr Freiwilligen könnte es mehr Angebote für Kinder geben

„Wir brauchen viel mehr Freiwillige, damit wir den Kinder mehr anbieten können, andere Sportarten zum Beispiel oder mehr Freizeiten. Denn damit könnten wir die Kinder aus ihrer Vereinsamung holen“, erhofft sich die 42-Jährige. „Natürlich wünsche ich mir aber auch, dass wir wieder eine starke Handballsparte aufbauen und nicht alle Kinder an die HSG Ligra verlieren, aber dafür brauchen wir einfach noch mehr Trainer“, fügt sie noch hinzu.

Und wie sieht es damit aus, noch einmal selbst Handball zu spielen? Ganz aufgeben will das die Tarmstedterin nämlich doch nicht: „Ich würde gern „Five-a-Side Handball“ ausprobieren. Das ist Handball ohne Körperkontakt auf einem kleinen Spielfeld - mit vielen Toraktionen und viel Spaß. Genau das Richtige für Menschen in meinem Alter“, erklärt Ellen Resech.

Die zweifache Mutter Ellen Resech kommt vom Handball nicht los. Jetzt will sie das „Five-a-Side" ausprobieren. Ein kontaktarmes Spiel für Jung und Alt.

Die zweifache Mutter Ellen Resech kommt vom Handball nicht los. Jetzt will sie das „Five-a-Side“ ausprobieren. Ein kontaktarmes Spiel für Jung und Alt. Foto: Ernst Matthiesen

Das richtige Fangen beim Handball ist nicht einfach und muss von Kindesbeinen an geübt werden.

Das richtige Fangen beim Handball ist nicht einfach und muss von Kindesbeinen an geübt werden. Foto: Ernst Matthiesen

Ernst Matthiesen
nach Oben