Der MTSV Selsingen hat vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Bülstedt/Vorwerk. Ein Sieg in Karlshöfen würde den Selsingern also den Titel sichern. Einen Punkt hinter Bülstedt lauern mit Bevern und Scheeßel noch zwei weitere Aspiranten auf Rang zwei, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt.
Auch im Abstiegskampf ist noch nichts entschieden. Sechs Teams machen die – Stand jetzt – drei Abstiegsplätze untereinander aus. Besonders brisant dabei: Darunter sind der TSV Groß Meckelsen und der FC Nordheide, die sich in der nächsten Saison zusammenschließen werden. Daneben kämpfen noch Alfstedt/Ebersdorf und der MTV Hesedorf, die gegeneinander spielen, sowie der beim FC Walsede antretende VfL Visselhövede um den Klassenerhalt.
Der TSV Karlshöfen hat zwar die Rote Laterne abgegeben, ist aber immer noch in akuter Abstiegsgefahr. Und ausgerechnet jetzt kommt Tabellenführer MTSV Selsingen zum TSV. Das Duell ist zudem die Generalprobe für das Kreispokalfinale, das die beiden Teams am 14. Juni in Byhusen bestreiten werden.
Selsinger erwarten, dass es hart zur Sache gehen wird
Das Spiel am Wochenende hat für Karlshöfens Trainer Jens Lüdemann sogar noch einen höheren Stellenwert als das Pokalfinale – denn Spiele gegen Selsingen haben für ihn, abgesehen von der Tabellensituation, ohnehin einen besonderen Reiz. „Der MTSV ist eigentlich mein Verein“, so der Karlshöfen-Trainer.
Dennoch wird er gemeinsam mit seiner Mannschaft alles daransetzen, das Duell zu gewinnen. „Wir rechnen uns definitiv Chancen aus“, erklärt Lüdemann. Dabei kann er darauf hoffen, dass die letzten beiden siegreichen Spiele das Selbstvertrauen seines Teams gestärkt haben.
Selsingen hingegen hat die letzten drei Spiele nicht gewonnen. Die Partie in Karlshöfen ist das erste richtige Matchball-Spiel für den MTSV. Die Selsinger Spieler wissen, dass sie bei einem Sieg den Meistertitel in der Tasche haben.
„Wir wissen, was uns in Karlshöfen erwartet. Es wird hart zur Sache gehen“, glaubt Carsten Müller, der spielende Co-Trainer der Selsinger, für den Karlshöfen überraschend weit unten steht. Er rechnet daher mit einem Spiel auf Augenhöhe.
Ein Ausrutscher sollte Bülstedt nicht passieren
Selsingens Verfolger Nummer eins, Bülstedt/Vorwerk, tritt beim FC Nordheide an, der noch einen Punkt hinter Karlshöfen liegt. Auch hier brauchen also beide dringend einen Sieg.
Bülstedt kann bei einem Ausrutscher Selsingens mit einem Dreier weiter auf den Titel hoffen, darf sich aber selbst keinen Ausrutscher leisten. Das wird beim FC Nordheide jedoch keine leichte Aufgabe.
Das Hinspiel endete knapp für den TSV, daher unterschätzt Bülstedts Trainer Klaus Albrecht den Gegner nicht. „Uns ist bewusst, dass uns jetzt jeder schlagen will“, gibt er zu bedenken. „Doch wir haben unser Ziel nun vor Augen und werden da weitermachen, wo wir gegen Scheeßel zuletzt aufgehört haben.“
Nordheide-Trainer Florian Ryll weiß, dass der Gegner derzeit das formstärkste Team der Liga ist. „Vielleicht platzt gegen eine so spielstarke Mannschaft bei uns der Knoten – und hoffentlich ist dann auch das Glück mal wieder auf unserer Seite“, so der FC-Coach.
Groß Meckelsen hat einen „schweren Brocken“ vor der Nase
Scheeßel könnte von einem Patzer Bülstedts profitieren. Doch Gegner Groß Meckelsen ist ebenfalls heiß auf einen Dreier, der dem TSV endgültig den Klassenerhalt sichern würde.
RW-Trainer Benjamin Hensel möchte mit seinem Team dort anknüpfen, wo es vor der Niederlage gegen Bülstedt/Vorwerk aufgehört hat: „Wir wollen unseren spielerischen Ansatz weitergehen, auch wenn Groß Meckelsen so etwas wie unser Angstgegner ist.“
Für TSV-Betreuer Thorsten Holst ist Scheeßel ein „schwerer Brocken“. „Wir müssen den Schwung vom Sieg gegen Hesedorf/Nartum mitnehmen und noch eine Schippe drauflegen, um nicht in den roten Bereich zu rutschen“, so Holst.
Auch Bevern hat als Vierter noch Ambitionen nach oben. Doch dafür muss der TSV unbedingt bei der zuletzt schwächelnden FSV Hesedorf/Nartum punkten. „Wir wollen am letzten Spieltag noch die Möglichkeit haben, Erster oder Zweiter zu werden“, so TSV-Trainer Patrick Wellbrock.
Im Gegensatz zur FSV ist Bevern dafür personell gut aufgestellt. „Wir gehen kadertechnisch extrem auf dem Zahnfleisch“, erklärt Hesedorf/Nartum-Trainer Niklas Niestädt. Er verspricht dennoch, dass seine Mannschaft versuchen werde, Bevern alles abzuverlangen.