Kurz ein Blick zurück: Nach der Hinrunde galt der MTV schon fast als sicherer Absteiger. Aber was das Team in diesem Frühjahr geleistet hat, war schlichtweg herausragend. Es war eine der besten und schönsten Aufholjagden im Bezirk Lüneburg der letzten Jahre.
Dabei begann auch dieser Spielabend nicht gut für den MTV. „Extrem nervös“ sei das Team vor dem Spiel gewesen, erzählt Kapitänin Sarah Meier. „So habe ich einige Mädels vorher noch nie gesehen. Die Anspannung war enorm.“
In der ersten Halbzeit spielen die Wohnsterinnen extrem nervös
Und so spielten die Gäste auch in dieser ersten Hälfte. Es gelang wenig bis nichts. Bassen war gefährlicher, hatte einen Pfostenschuss zu verzeichnen. „Wir hatten Angst, dass uns hier alles entgleitet“, so Meier.
Es folgte eine denkwürdige Halbzeitpause. Eine Aussprache. „Wir haben in dieser kritischen Lage einen Wachrüttler gebraucht“, so Meier. Und was auch immer genau gesagt wurde, es half: Die Selbstzweifel und Versagensängste waren irgendwohin verschwunden, aber nicht mehr auf dem Feld.
Torjägerin Lara Rook sorgt mit dem 1:0-Treffer für Ruhe im MTV-Spiel
„Wir sind auf einmal ganz anders aufgetreten“, so Meier. Und natürlich möchte man fast sagen, war es Lara Rook, die den MTV in diesem „Abstiegs-Endspiel“ gegen den direkten Konkurrenten in Führung brachte. Es war ein „klassischer Rook“ - sie setzte sich auf der linken Seite durch und traf in den spitzen Winkel zum 1:0 (63.).
Und dann folgte der Auftritt von Nele Mehrkens, die hatte gemeinsam mit Lousia Schmidt auf der Sechser-Position ein ganz großes Spiel gemacht und Mehrkens traf nach einer Vorlage von Sarah Starzoneck zum 2:0 (75.).
Nach dem Schlusspfiff fließen bei den MTV-Spielerinnen so einige Tränen
Es wurde noch schöner. Louisa Casemir - im Winter als Neuzugang gekommen - hatte die Aufholjagd Mitte März beim 1:0-Erfolg gegen Ahlerstedt/Ottendorf II mit einem Traumtor eingeleitet, und nun traf sie auch hier auf eine ganz bemerkenswerte Weise. Nach einem Querschläger von Angelina Block hielt sie ihren Kopf hin und die vermutlich kleinste Spielerin auf dem Feld erzielte ein herausragendes Kopfballtor zum 3:0 (82.).
Nach dem Schlusspfiff flossen die Tränen - auf beiden Seiten. Bassen betrauerte den Abstieg aus der Landesliga und Wohnste feierte den Klassenerhalt. „Das hat sich das Team hier heute wirklich verdient“, so Meier zur ZEVENER ZEITUNG.

MTV-Trainerin Britta Elmers dürften nach dem Klassenerhalt ihres Teams einige Steine vom Herzen gefallen sein. Foto: Clemens Budde