Den Ausflug nach Delmenhorst hatte sich die Bösch-Elf ganz anders vorgestellt. Zwar waren sich die Heeslinger der Stärke des Gegners bewusst, doch der Tabellenfünfte wollte nach 90 Minuten auf keinen Fall mit leeren Händen dastehen. Entsprechend engagiert legten die Gäste an diesem frühsommerlichen Nachmittag los und ließen den Gegner in den ersten Minuten überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
Vor 945 zahlenden Zuschauern brauchten die Platzherren eine gute Viertelstunde, um sich aus der Umklammerung zu lösen und sich ihrerseits erste Chancen zu erspielen. Nach einem Warnschuss in der 17. Minute musste Jeroen Gies nach sechs weiteren Minuten all sein Können aufbieten, um eine klare Möglichkeit von Tobias Fagerström zu vereiteln. Doch nur 120 Sekunden später war er chancenlos. Nach einem Foul an Daniel Hefele verwandelte Steffen Rohwedder den fälligen Strafstoß zum 1:0 für sein Team.
Delmenhorst setzt immer wieder auf sehr schnelle Tempogegenstöße
Die Gastgeber hatten in der Folgezeit etwas mehr vom Spiel und überzeugten insbesondere durch sehr schnelle Tempogegenstöße. Nach einer vereitelten Angriffsaktion der Heeslinger sahen die Zuschauen einen dieser fast schon perfekten Umschaltmomente. Innerhalb von Sekunden landete der Ball beim dribbelstarken Tobias Fagherström, der durch die Heeslinger Abwehrreihen tanzte und auf 2:0 erhöhte (32.).
Heeslingen steckte nicht auf und hatte zwei Minuten vor dem Pausenpfiff die Chance zum Anschlusstreffer, doch Luca-Rene Althausen verfehlte das Gehäuse nach Zuspiel von Edison Mazreku denkbar knapp.
Nach der Pause übernimmt die Mannschaft von Malte Bösch die Regie
Sekunden nach dem Anpfiff hätte Steffen Rohwedder bereits für die Vorentscheidung sorgen können, doch er vergab. Es sollte die letzte große Möglichkeit für Delmenhorst blieben. Im zweiten Durchgang übernahm die Elf von Malte Bösch die Regie und drängte auf den Anschlusstreffer. Nach einer schönen Kombination hatte Lenn Spremberg freie Bahn, scheiterte aber am überragend parierenden Keeper der Gastgeber (55.).
In der Folgezeit machte der HSC weiterhin Druck, aber zwingende Chancen blieben zunächst aus. Erst in der Schlussphase wankte das Abwehrbollwerk der Platzherren bedenklich. Zehn Minuten vor dem Abpfiff hatte Eric Köhler freie Bahn, traf aber nur die Latte.
Luca-Rene Althausen hatte drei Minuten später ebenso viel Pech. Seinen Freistoß kratzte Damian Schober gerade aus dem Winkel und lenkte ihn an die Latte. In den letzten Minuten der Partie warfen die Gäste dann noch einmal alles nach vorne, doch es sollte einfach nicht sein: Atlas Delmenhorst setzte seine Siegesserie fort und blieb erneut ohne Gegentreffer.
Großes Lob für den HSC vom Delmenhorster Trainer Key Riebau
"Ich muss gestehen, dass uns in den letzten zehn Spielen keine Mannschaft so unter Druck gesetzt hat", lobte Atlas Coach so Key Riebau die Leistung der Gäste. HSC-Coach Malte Bösch attestierte seiner Elf einen engagierten Auftritt und eine klare Leistungssteigerung, "aber wenn der Gegner 2:0 gewinnt, dann muss man das auch anerkennen. Wir haben vor einer tollen Kulisse gespielt und waren über weite Strecken ebenbürtig. Heute haben Kleinigkeiten den Unterschied gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir in zwei Situationen nicht beherzt genug verteidigt. Im zweiten Durchgang waren wir wesentlich mutiger, hatten mehrere Chancen und wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn wir den Anschlusstreffer erzielt hätten. Den haben wir aber nicht gemacht und entsprechend geknickt waren wir jetzt nach Hause", so Bösch zur ZEVENER ZEITUNG.

Gegen die kompakte Atlas-Awehr hatte die HSC-Offensive einen denkbar schweren Stand. In dieser Szene wird Tim Marschollek abgeblockt. Foto: Siegbert Demmer

Und wieder packt die Atlas-Abwehr beherzt zu und hindert Edison Mazreku an einem möglichen Torschuss. Foto: Siegbert Demmer