Freitag, 26. April 2024

Kita „Stadtmitte“ liegt auf Eis

Bremervörde. Betreuungsplätze für kleine Kinder sind bekanntlich heiß begehrt und auch in Bremervörde übersteigt die Nachfrage das Angebot. Trotz zahlreicher Kapazitätserweiterungen fehlen in der Stadt rund 30 Krippen- sowie 20 Kita-Plätze. Noch innerhalb dieses Jahres sollten durch eine neue Kita in der ehemaligen Grundschule Stadtmitte 40 Betreuungsplätze entstehen.Nun gibt es andere Pläne.

Die Sitzung war bereits knapp zwei Stunden alt, über diverse mehr oder meist minder spektakuläre Haushaltsposten war bereits diskutiert und abgestimmt worden, als das Produkt „Kindertagesstätte Stadtmitte“ aufgerufen wurde. Als Bremervördes Erste Stadträtin Dr. Silke Fricke erklärte, die Verwaltung habe „keine Anmerkungen, blieb es zunächst eine ganze Weile still. Nichts deutete auf großen Diskussionsbedarf hin. Erst als der Ausschussvorsitzende Carsten Oetjen (SPD) betonte, dass ein Antrag der WG Pro Bremervörde vorliege und er gemeinsam mit Dr. Silke Fricke WG-Vertreterin Barbara Illig darauf hinwies, dass es nun an ihr wäre, etwas dazu zu sagen, ging es plötzlich ganz schnell.

Die WG halte den Standort in der ehemaligen Grundschule Stadtmitte nicht für ideal. „Es ist herzlich wenig Auslauf für die Kinder“, führte Illig aus und wies zudem auf mögliche Probleme durch zusätzlichen Verkehr in der Ludwig-Jahn-Straße hin. Stattdessen habe sich die WG überlegt, ob es in der Stadt nicht beispielsweise am See oder in der Nähe des NABU geeignetere Standorte für einen Kita-Neubau gebe.

Wirklich überraschend kam für geübte Beobachter allerdings der nächste Redebeitrag. Die CDU, die im Ausschuss vier der sechs stimmberechtigten Mitglieder stellt, sattelte auf den WG-Antrag auf. „Wir von der CDU haben uns auch darüber unterhalten und sehen das auch so“, stimmte Christdemokratin Celine Holst den Ausführungen Illigs zu. Angesichts gestiegener Sanierungskosten, die beim Projekt Stadtmitte drohten, werde ein Neubau zur sinnvollen Alternative. Als Standort habe die CDU ein städtisches Grundstück am See im Auge, so Holst. Gemeint ist BZ-Informationen zufolge jenes in der Feldstraße, das zuletzt als Standort für einen Bauhof für die N&E im Gespräch war. Eine bessere Verkehrsanbindung und die Möglichkeit, direkt eine größere Einrichtung zu bauen, um den Platzbedarf komplett zu decken, seien gewichtige Gründe.

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