Freitag, 26. April 2024

Telefonzellen gegen Reizüberflutung

Anfang der Woche ist sie wieder in Bremervörde aufgetaucht: die gute, alte Telefonzelle. Fünf knallgelbe Exemplare stehen in der Innenstadt. Hörer haben sie nicht, dafür gibt es viel Kunst zu sehen.

Der Bremervörder Kultursommer ist in vollem Gang. Und nach den ersten beiden Konzerten hat jetzt auch die Kunst das Wort – und zwar im Herzen der Stadt. Sehr sichtbar und mit reichlich Retro-Charme sorgen fünf knallgelbe Telefonzellen für „Hingucker“ im alltäglichen Stadtbild. Und das ist durchaus gewollt: Denn in jeder Zelle findet sich jede Menge Kunst.

Das Kunstprojekt trage den Namen „Ort der Achtsamkeit“, erläutert Andreas von Glahn, Vorsitzender des Vereins „Tandem“, der es gemeinsam mit der Natur- und Erlebnispark GmbH der Stadt Bremervörde auf den Weg gebracht hat, beim Pressegespräch in der Neuen Straße.

Er habe bereits junge Kolleginnen, die Telefonzellen überhaupt nicht mehr kennen, berichtete Volker Stahlmann als Vertreter des Hauptsponsors des Kultursommers, der Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde. Auch deshalb ist der Kunst also die Aufmerksamkeit gewiss. Schließlich sind die zeitweise angemieteten Telefonzellen längst aus dem Stadtbild verschwunden. Sie erinnern nicht nur an die gute alte Zeit, als die Menschen sich noch nicht minütlich von den Meldungen auf ihrem Smartphone ablenken ließen.

Die Idee der Kultursommer-Macher: „Dem Betrachter zeigen, wie gut es tun kann, sich nur auf ein einzelnes Bild zu konzentrieren, statt beispielsweise durch ein Museum zu hetzen, um so viel wie möglich in kurzer Zeit zu sehen“, heißt es in der Projektbeschreibung.

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