Alle Artikel zum Thema: Häusliche Gewalt

Blutergüsse, Würgemale oder DNA - in der neuen Gewaltschutzambulanz am Klinikum Reinkenheide in Bremerhaven werden von geschultem Personal vertraulich Beweise gesichert. Opfer können zehn Jahre darauf zurückgreifen, wenn sie eine Tat anzeigen wollen.

2024 hat die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) im Landkreis Rotenburg in 375 Fällen Betroffene beraten und unterstützt. Das Angebot richtet sich an Opfer häuslicher und Partnerschaftsgewalt.

Alle drei Minuten erlebt eine Frau in Deutschland häusliche Gewalt. Aus Scham bleibt vieles ungemeldet. Das Netzwerk „ProBeweis“ hilft, Beweise vertraulich zu sichern – auch ohne sofortige Anzeige, so Rechtsmedizinerin Sarah Stockhausen.

Es ist vollbracht. Einstimmig hat der Kreistag beschlossen, der zunehmenden Gewalt gegenüber Frauen und Kindern mit der Einrichtung einer Täterberatungsstelle etwas entgegenzusetzen. Die Beratungsstelle soll in Zeven eingerichtet werden.

Obgleich das Geld knapp ist, möchten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses des Landkreises eine Täterberatungsstelle einrichten, um Fälle von häuslicher Gewalt zu verringern. Geplant ist, die Beratungsstelle gemeinsam mit Stade zu betreiben.

Mit einem Appell wendet sich die Vorsitzende des Kreisverbandes der Frauen-Union, Michaela Holsten, an die Adresse der Landesregierung: Opfer von häuslicher Gewalt wirksam zu schützen, indem Tätern eine elektronische Fußfessel angelegt wird.

Die neue Gewaltschutzambulanz im Klinikum Reinkenheide soll im Herbst starten. Sie soll die erste Anlaufstelle für Menschen werden, die sexuelle oder häusliche Gewalt erleben mussten. Das Vorbild in Bremen erfährt eine hohe Resonanz.

Leonie erlebt über Jahre hinweg häusliche Gewalt – psychisch, physisch und sexuell. Doch der Wunsch, ihr Kind zu schützen, gibt ihr die Kraft zur Flucht ins Frauenhaus des Landkreises Rotenburg. Ihre Geschichte ist eine von Angst und von Mut.

Weil die Gewalt unter Rotenburgs Dächern zu eskalieren scheint, sieht der Kreistag Bedarf für die Einrichtung einer Täterberatungsstelle. Gerne in Kooperation mit dem Kreis Stade. Als Anschubfinanzierung stellt der Kreistag 25.000 Euro zur Verfügung.

Häusliche Gewalt ist nach wie vor keine Seltenheit. Deshalb wurde im Landkreis Cuxhaven wie anderswo auch in diesem Jahr auf das Thema aufmerksam gemacht. Auf dem Loxstedter Wochenmarkt kam eine Kampagne dazu gut an.

„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ heißt die Aktion gegen Gewalt an Frauen. In der Stadtbäckerei Engelbrecht stehen auf Tüten regionale Beratungsstellen und das Hilfetelefon 116 016. Auch Ortspolizeibehörde, Magistrat und Präventionsrat machen mit.

Mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ soll auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht werden.

Ein Mann zündet in Buxtehude seine Noch-Ehefrau und sich selbst an. Der 47-Jährige stirbt. Nun hat auch die 42-Jährige den Kampf um ihr Leben verloren.

Ein Mann zündet am Montagabend in der Schröderstraße seine Noch-Ehefrau und sich selbst an. Der 47-Jährige stirbt, die Frau schwebt in akuter Lebensgefahr. Der Streit selbst soll auf dem Balkon begonnen haben.

Femizide sind keine individuellen Familientragödien, sondern das Ergebnis struktureller, geschlechterbedingter Machtverhältnisse. Oft geht ihnen Gewalt voraus. 2023 registrierte die Polizei Bremerhaven im Bereich Partnerschaftsgewalt 674 Fälle.

Bremen hat seit Kurzem eine Gewaltschutzambulanz, Bremerhaven hätte auch gerne eine. Die Einrichtung ist für Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt gedacht. Ziel ist, Spuren rechtssicher zu dokumentieren. Zwei Gründe stehen der Umsetzung im Weg.

Die Zahl derer, die Opfer von Häuslicher Gewalt sind, steigt. Mit dem Ziel, den Opferschutz zu stärken, nimmt der Rotenburger Kreistag die Täter in den Blick. Die Einrichtung einer Beratungsstelle steht zur Debatte.