Landkreis Rotenburg Vierfach-Mord

Heute wird das Urteil im Vierfachmord-Prozess verkündet: Lebenslange Haft?

Heute urteilt das Gericht in Verden gegen Florian G., der vier Menschen kaltblütig erschoss und die Tat vorher mt militärischer Präzision plante. Die Staatsanwaltschaft fordert die Höchststrafe – mit besonderer Schwere der Schuld.

Landgericht Verden: Heute fällt das Urteil im aufsehenerregenden Mordfall um Florian G. Das Bild zeigt Richter, einen Angeklagten und seine Verteidigerin in einem Gerichtssaal.

Das Urteil im Mordfall Florian G. wird heute im Landgericht Verden erwartet. Ein Jahr nach der Tat: Wie wird das Gericht entscheiden? Foto: Sina Schuldt

Ein akribisch geplanter Mord

Nach 25 Verhandlungstagen will die 1. Große Strafkammer des Landgerichts Verden heute, fast exakt ein Jahr nach der Tat, um 11 Uhr ihr Urteil gegen Florian G. verkünden. Der nun 33-Jährige erschoss in der Nacht zum 1. März 2024 vier Menschen in Brockel und Westervesede. Die Tat löste bundesweites Entsetzen aus und hinterließ traumatisierte Hinterbliebene. Florian G. hatte seine Taten akribisch vorbereitet und sich „wie bei einem Einsatz im Häuserkampf“ ausgerüstet. Sein Hauptziel waren der neue Partner seiner Ex-Frau sowie deren beste Freundin. Doch auch zwei weitere Menschen fielen seinem Mordplan zum Opfer: die Mutter des Lebensgefährten und ein dreijähriges Kind.

Staatsanwaltschaft fordert höchstes Strafmaß

Im Prozess sprach die Staatsanwaltschaft von einer „kaltblütigen Hinrichtung“. Florian G. selbst unterteilte seine Opfer in „primäre und sekundäre Ziele“. Die Anklage fordert eine lebenslange Haftstrafe mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen. Auch die Nebenkläger schließen sich dieser Forderung an. Für die Hinterbliebenen sei das Urteil nur ein kleiner Schritt auf dem langen Weg der Verarbeitung.

Schmerz und Entschädigung für die Hinterbliebenen

Besonders betroffen sind die überlebenden Kinder der Opfer. Die Anwältin einer betroffenen Familie berichtete von massiven Verlustängsten. Neben dem emotionalen Leid geht es auch um finanzielle Entschädigungen. Zwei betroffene Kinder sollen jeweils 30.000 Euro erhalten, die Eltern der getöteten 33-Jährigen je 15.000 Euro. Die Verteidigung des Angeklagten stellte keinen eigenen Strafantrag, plädierte aber auf eine angemessene Verhältnismäßigkeit.

Landgericht Verden entscheidet

Die Urteilsverkündung findet im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Verden statt, nachdem die ursprünglich angedachte Stadthalle nicht zur Verfügung stand. Heute wird sich zeigen, wie das Gericht die Tat bewertet und welches Strafmaß verhängt wird. Wir berichten aktuell über die Entscheidung.

Dennis Paasch

Channel-Manager Digital

Dennis Paasch hat schon als Kieler Küstenkind Schülerzeitungen gegründet. Nach einem Lehramtsstudium volontierte er 2012 bei der NORDSEE-ZEITUNG und fand hier über Stationen in Sport- und Onlineredaktion seine journalistische Heimat.

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