Am Bremerhavener Hafen gibt es immer mehr Kokain-Funde. Nach dem Desaster um ein anonymes Meldeportal bleibt die Frage: Was tun gegen die Drogen-Kriminalität? Dazu gibt es konkrete Vorschläge - und scharfe Kritik an die Bundesregierung.
Zwei Häkchen waren nicht gesetzt worden. Das reichte, um das anonyme Kokain-Meldeportal lahmzulegen. Hinweise von Hafenarbeitern gingen ins Leere. Eine Panne für die Justiz, das Vertrauen ist beschädigt. Nun droht die Abschaltung des Meldeportals.
Peinliche Panne für das Justizressort: Durch die Aussage eines Angeklagten im Kokain-Prozess vor Gericht fiel erst auf, dass das Meldeportal defekt ist.
Das Justizressort dachte, die Hafenarbeiter misstrauen dem Meldeportal. Angeblich gab es keine Meldungen zum Kokainschmuggel im Hafen. Gab es doch. Jetzt kam heraus: Es gab einen technischen Defekt. Ein Angeklagter gab den entscheidenden Hinweis.
Wer im Hafen von Drogenschmugglern angesprochen oder unter Druck gesetzt wird, kann im Meldeportal anonym Hinweise geben. Aber niemand nutzt das Portal. Das Vertrauen der Hafenarbeiter ist gering. Sie befürchten, dass sie erkannt werden.
Glaubt man den Verteidigern, dann war der XXL-Kokainprozess für etliche Angeklagte die Hölle. Das sich über anderthalb Jahre hinziehende Verfahren habe an Gesundheit und Psyche gezerrt, und die Sicherheitsvorkehrungen seien demütigend gewesen.
Der Mann, der beim Kokainschmuggel die Drogenbosse veräppelte und betrog, wollte sie auch bei der Justiz ans Messer liefern. Aber die Ermittler ließen ihn abblitzen. 55 Anrufversuche von Marcus R. gingen ins Leere.
Der XXL-Kokainprozess ist ungewöhnlich. Nicht nur, weil hier neun Hafenarbeiter angeklagt sind und es um eine halbe Tonne Kokain geht. Ungewöhnlich ist er auch, weil einer der Schmuggler die anderen dreist übers Ohr gehauen und abkassiert haben soll.
Um den Kokainschmuggel im Hafen in den Griff zu bekommen, setzt der Senat auf Hinweise der Hafenarbeiter. Dazu wurde ein anonymes Meldeportal eingerichtet. Aber die Beschäftigten haben Angst vor dem langen Arm der Drogenbosse.
Kokain ist ein teuflisches Zeug. Nicht nur für die Konsumenten, denen psychisch und gesundheitlich der Verfall droht. Die Droge zerstört auch das Leben der Hafenarbeiter, die sich in die kriminellen Machenschaften der Drogenbosse hineinziehen lassen.
Es geht um den Schmuggel von 500 Kilo Kokain in Bremerhaven: Das Bremer Landgericht sieht es als erwiesen an, dass ein 27-jähriger Angeklagter bei der Zwischenlagerung der Drogen im Freihafen helfen wollte. Er muss für lange Zeit ins Gefängnis.
Ein zweistelliger Millionenbetrag wurde bei der Verurteilung von Drogendealern und Kokainschmugglern aus dem Hafen einkassiert. Und es kommen noch weitere Verfahren im Zusammenhang mit Kryptohandys wie EncroChat hinzu. Aber wer bekommt das Geld?
Es geht um den Schmuggel von rund 500 Kilo Kokain aus dem Bremerhavener Hafengebiet - bei einem Marktpreis von über 30.000 Euro pro Kilo geht der Wert weit in die Millionen. Ein 27 Jahre alter Angeklagter hat sich jetzt vor dem Landgericht geäußert.
Kein Pappenstiel: Ein 27 Jahre alter Angeklagter soll als Teil einer Bande in Bremerhaven versucht haben, 500 Kilo Kokain aus dem Hafen zu schmuggeln. Zum Prozessbeginn am Bremer Landgericht gab sich der Angeklagte selbstbewusst.
Wie das Landgericht Bremen mitteilt, beginnt am Mittwoch, 10. Juli, 9 Uhr, die Hauptverhandlung gegen einen 27-jährigen Angeklagten. Ihm wird unter anderem gemeinschaftliche Einfuhr von Betäubungsmitteln vorgeworfen.
Mit mehr als 1,8 Tonnen hat das Hauptzollamt Bremen im vergangenen Jahr in Bremerhaven die bislang größte Kokainmenge im Hafen aus dem Verkehr gezogen. Beim Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre ist der Zoll äußerst besorgt.
Ein spektakulärer Prozess wegen Kokainschmuggels im Hafen ist am Mittwoch mit der Urteilsverkündung beendet worden. Die Anklage fußte auf den Aussagen eines Kronzeugen. Dessen Angaben sind für das Gericht glaubhaft. Die Folge sind hohe Haftstrafen.
Ein spektakulärer Prozess wegen Kokainschmuggels endet am heutigen Mittwoch mit der Urteilsverkündung. Die Anklage fußte auf den Aussagen eines Kronzeugen, der mehrfach unter Polizeischutz im Landgerichts Bremen ausgesagt hat.